
„Wir haben uns wacker geschlagen“, sagte Vorstand Aloys Tilly im Pressegespräch mit Blick auf die erwirtschafteten Zahlen. Vom besten Jahr der Bankgeschichte möchte er aber lieber nicht sprechen. Im Zuge von Ermittlungen der Staatswaltschaft Würzburg sitzt Bankeigentümer Hubert-Ralph Schmitt weiter in Untersuchungshaft.
Mandat niedergelegt
Im Fokus der Ermittler steht der Erwerb von Geschäftsanteilen einer Klinik in Bad Bocklet. „Wir wissen wenig“, sagt Schilling-Bank-Vorstand Matthias Busch aktuell zu den Hintergründen. Gegen die Bank werde nicht ermittelt. Über die Ermittlungen gegen weitere Mitarbeiter der Bank will er mit Blick auf das laufende Verfahren nichts sagen. Schmitt hat im April sein Mandat als Vorstand niedergelegt. Jetzt leiten drei statt vier Banker das Geldinstitut.
Die Geschäftsentwicklung sei jedenfalls nicht betroffen, die Vorgänge seien Privatsache. „Wir müssen das oft erklären“, räumt Busch ein. Aber das gelinge bei den Stammkunden recht gut. Ein Stück weit schwieriger werde es wohl, neue Kunden zu werben.
Positives Marktumfeld
Dabei können sich die Zahlen sehen lassen. Durch das gute Marktumfeld und die positive Stimmung an den Finanzmärkten ist die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Millionen Euro auf 985 Millionen Euro gestiegen. Die Eigenmittel belaufen sich auf 105 Millionen Euro (96,2 Millionen Euro im Vorjahr). Die Gesamtkapitalquote liegt bei 16,5 Prozent. Seit Jahren ist der Jahresüberschuss mit 4,4 Millionen Euro stabil. Um vier Prozent auf 600 Millionen Euro gestiegen sind die Kreditvergaben, wobei Verträge mit längerfristiger Bindung an Dritte weitergegeben werden, um die relativ kleine Bank von Risiken bei einem Zinsanstieg zu bewahren. Mindestens ein bis zwei Jahre werde die Niedrigzinsphase noch anhalten. Deswegen falle es in jenem Bereich schwer, Rendite zu erwirtschaften. Deswegen lege man großes Augenmerk auf die individuelle Vermögensverwaltung. Zum elften mal in Folge ist die Bank vom Handelsblatt in die Elite der Vermögensverwalter aufgenommen worden.
Neue Filialen in München und Mannheim
Zu den bestehenden 16 Filialen und einer Geschäftsstelle in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen kamen für das Geldinstitut mit 330 Beschäftigten zwei Geschäftsstellen in München und Mannheim dazu. 2019 sollen bis zu sechs Auszubildende eingestellt werden, wobei auch die Bank Schilling unter einem Bewerbemangel leidet.