„Es war der absolute Wahnsinn“, sagt Dennis Dennehy über die erste Veranstaltung des English Folk Club (EFC) am Wochenende in KissVino.„Die Leute standen teilweise, wir mussten noch Stühle beiholen, und letztendlich saßen dann sogar welche auf der Treppe.“ Rund 80 Gäste seien in die Bad Kissinger Vinothek gekommen, als die 14 kleinen und großen Stars des Abends dann schließlich auftraten.
Da war zum Beispiel Peter Ackermann, der im Mehrgenerationenhaus Lesetreffs organisiert. Am Samstag präsentierte er ein paar seiner Lieblingsgeschichten. Peter Schmieder kam wieder Mal eigens aus Haßfurt angereist und spielte alte schottische Folk Songs auf seiner Gitarre. Fernando Fracassi hatte sich angekündigt und offerierte unter anderem Bach-Rock auf der Querflöte.
Die Duos begeisterten
Als er schließlich, zusammen mit Dennehy, Folk Songs intonierte, war das Publikum äußerst angetan, sagt Dennehy auf Anfrage. Man habe das am Applaus gemerkt, der nicht enden wollte. Dasselbe beim Duo Schmieder/Fracassi und ihren alten schottischen Weisen.
Auch die junge Anja Gross ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit ihrer Mutter Manuela beim English Folk Club aufzutreten und auswendig auf ihrer Blockflöte zu spielen. Der Schweinfurter Horst Krantz tauchte mit seiner Gitarre auf und verbreitete mit seinen Country-Songs echte Western-Stimmung. Klaus Breuer hatte ebenfalls Country- and Western-Songs im Gepäck. Ganz neu dabei war Norbert Wittke mit eigenen Geschichten, die er vorlas.
Jam-Session mit Gitarren
Pauline Cornfield las eigene Gedichte vor. Martina Gumpert spielte Gitarre und sang dazu. Und freilich gab auch der EFC-Gründer Dennis Dennehy drei selbst komponierte Songs auf seiner Gitarre zum Besten. Und dann war da noch der Nüdlinger Manfred Katzenberger, der mit seiner Gitarre schließlich eine Jam-Session vorbereitete. Das heißt, er spielte auf der Gitarre eine Melodie in einer bestimmten Tonart vor, dann kamen in bestimmten Abständen Michael Scheit, Peter Schmieder und Horst Krantz mit ihren Gitarren dazu.
Dem Publikum gefiel's. „Die Stimmung war wie elektrisiert, die Leute waren voll dabei“, beschreibt Dennehy, was er am Samstagabend wahrnahm. „Auch die, die ganz hinten saßen, hörten zu. Keiner ging vor dem Ende heim.“
Brennende Fragen
Auch der Bayerische Rundfunk hatte ein sechsköpfiges Team vorbeigeschickt. Denn dass Dennehy für die Veranstaltungen des Folk-Club GEMA-Gebühren zahlen soll (wir berichteten), hatte auch überregional für Interesse gesorgt. Laut dieser Gesellschaft für Musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) soll Dennehy nämlich für Veranstaltungen des EFC in den vergangenen vier Jahren rund 800 Euro entrichten, weil dort angeblich auch „geschützte Werke“ gespielt würden.
Dennehy erklärte den BR-Redakteuren, dass es sich beim Repertoire der im EFC vertretenen privaten musikalischen Talente aus nah und fern ausschließlich um Traditionals und Volkslieder handle. Das bedeutet, dass dies Werke sind, deren Autoren seit mehr als 70 Jahren gestorben sind. Deshalb ist deren Wiedergabe nicht gebührenpflichtig.
Neuer Sendetermin
Zudem wurde er nach dem Grund des Umzugs in die Vinothek gefragt. Dennehy: Der EFC könne keine GEMA-Gebühren zahlen, weil er keine Einnahmen hat. Die Vinothek zahle aber sowieso GEMA-Gebühren und sei deshalb für den Folk Club die ideale Adresse.
Der Bayerische Rundfunk habe Etliches gedreht und sei bis zum Schluss da gewesen, so Dennehy weiter. Gesendet werden sollte der Beitrag ursprünglich am Montagabend. Der Sendetermin musste jedoch zu Gunsten aktueller Ereignisse verschoben werden. Neuer Termin ist jetzt der Montag, 3. September, um 18.30 Uhr (Rundschau).