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BAD KISSINGEN
Fronius unter vorläufiger Insolvenzverwaltung
Von außen sieht es aus, als laufe im Sanatorium Fronius noch Betrieb, tatsächlich aber ist das renommierte Haus an der Bismarckstraße wegen Insolvenz geschlossen.
Foto: Siegfried Farkas | Von außen sieht es aus, als laufe im Sanatorium Fronius noch Betrieb, tatsächlich aber ist das renommierte Haus an der Bismarckstraße wegen Insolvenz geschlossen.
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:11 Uhr

Früher war alles besser. Wenigstens für die klassische Kur in Kissingen. Doch früher, das ist schon lange vorbei. Das Klinische Sanatorium Fronius bekommt das gerade schmerzhaft zu spüren. Das renommierte Haus ist seit Anfang des Monats geschlossen. Das Amtsgericht Schweinfurt hat für die Klinisches Sanatorium Fronius GmbH vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet.

Vorläufiger Insolvenzverwalter

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Nürnberger Rechtsanwalt Stefan Waldherr. Dessen Sprecher Sebastian Brunner erklärte jetzt auf Anfrage, beim Insolvenzantrag von Georg Fronius gehe es nur um die Betriebsgesellschaft. „Die Immobilien“ seien weiter im Besitz der Familie und nicht betroffen.

Antrag am 20. Februar gestellt

Den Weg der Klinische Sanatorium Fronius GmbH in die Insolvenz beschreibt Brunner wie ein klassisches Beispiel für den Niedergang der Kur. Die Belegungszahlen, sagt er, seien seit einiger Zeit immer weiter zurückgegangen. Deshalb habe die Gesellschaft „die letzten Jahre schon jeweils mit Verlust abgeschlossen“.

Forderungen gegen das Unternehmen hätten sich aufgebaut, eine Bank habe die Kreditlinie gekündigt. Am 20. Februar sei der Insolvenzantrag gestellt worden. Und am 2. März verfügte das Gericht die vorläufige Insolvenzverwaltung.

35 Beschäftigte

Betroffen von der Insolvenz und der Schließung des Sanatoriums sind laut Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters etwa 35 Menschen. Ein Großteil von ihnen sei jedoch in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt gewesen.

Zum Teil hätten, so Sebastian Brunner weiter, auch Mitarbeiter aus den letzten Monaten des Betriebs noch Forderungen an das Unternehmen. Ein Teil der Mitarbeiter habe zwischenzeitlich aber Zahlungen aus einer Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes erhalten. Wenn das Insolvenzverfahren förmlich eröffnet werde, könnten weitere ehemalige Beschäftigte auf Zahlungen aus dem Insolvenzgeld hoffen.

Suche nach Lösung

Rechtsanwalt Stefan Waldherr, der vorläufige Insolvenzverwalter, bemühe sich, eine „Lösung für einen Neustart“ des Unternehmens zu finden. Ganz ausgeschlossen sei das nicht. Er hoffe, in einigen Wochen klarer zu sehen. Ein wichtiger Gesprächspartner sei auch die Familie Fronius. Ein Betrieb ohne Einigung mit den Eigentümern der Immobilien dort sei nicht denkbar.

Immobilien waren zum Verkauf angeboten

Diese Immobilien wurden, wie berichtet, im November zum Verkauf angeboten. Der Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters berichtet, es habe auch Gespräche mit Interessenten gegeben. Es sei aber nicht rechtzeitig zum Abschluss gekommen, um die Insolvenz der Betriebsgesellschaft zu verhindern.

Georg Fronius selbst war trotz mehrfacher Versuche seit vergangenem Freitag nicht zu erreichen. Auch ein Verfahrensbevollmächtigter war am Dienstag nach Auskunft von dort „nicht im Büro“.

 
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