
Wer beim Foodtruck-Festival mit einem Black Monkey in der Hand herumlief, musste schon mal mit rechnen, dass man ihm länger auf die Finger schaute. Denn das schwarze Eis, das mit medizinischer Aktivkohle gefärbt ist, hat schließlich noch Seltenheitswert, es schmeckte den eisverliebten Fans in Bad Kissingen aber ganz offensichtlich. Im Innenhof des Luitpoldbads kamen Leckermäuler jeglichen Geschmacks auf ihre Kosten. Stark nachgefragt waren nicht nur die Hot Dogs der Hairston Rollin' Kitchen, sondern auch Kreischers Kartoffelhütte hatte immer wieder Hochsaison.
Und dann bekam man, unter etlichen anderen Spezialitäten, auch die exquisiten Poffertjes, das sind holländische Mini-Pancakes, eben mal in der Pappschale auf die Hand. Wer glaubte, sich mit Wraps auszukennen, wurde am Wochenende eines Besseren belehrt, denn unter anderem bei The Dukes lernte man erst mal die Vielfalt dieser inhaltsschweren gerollten Teigfladen kennen, die es übrigens auch in vegetarischer Ausführung gab.
Das Festival fand heuer zum 3. Mal am Luitpoldbad statt

Insgesamt waren die zwei Tage ein Fest für alle, die Streetfood lieben. Neben Donuts, Burgern und Spare Ribs waren auch köstliche Fish & Chips zu haben. Während das Festival der Genüsse am Samstagnachmittag zunächst zaghaft besucht war, gesellten sich gegen Abend zunehmend mehr Gäste in den Innenhof und gönnten sich, zusammen mit anderen, etwas Leckeres zu essen und kühle Drinks.
Bei der Hitze seien wahrscheinlich viele Leute lieber erst mal ins Schwimmbad gegangen, mutmaßte Veranstaltungsleiter Robert Steinbach von der Funtastic GmbH (Fürth) über die ersten Stunden am Samstag, wo noch etliche Bänke frei waren. Seiner Erfahrung nach hätten viele Menschen am Samstag tagsüber auch noch Dringliches zu Hause zu erledigen oder müssten erst mal einkaufen gehen. Auch am Sonntag kamen dann zahlreiche Leute zu den Foodtrucks, weil zu Hause an diesem heißen Tag die Küche kalt blieb.
Zum leckeren Essen gab's natürlich auch Musik

Was Steinbach beobachtete: In den früheren Jahren waren zunächst vorwiegend junge Leute bei diesen Festivals vertreten. Doch inzwischen pilgern ganze Familien mit ihren Kindern hierher. Kein Wunder, denn auch für die Mädchen und Buben wurde zum Beispiel jetzt in Bad Kissingen beim Kinderschminken und auf der Hüpfburg gute Unterhaltung geboten.
Apropos Unterhaltung: Auch musikalisch kamen die Gäste auf ihre Kosten: Untertags legten zwei DJs heiße Hits auf, abends sorgte Allround-Talent Charles Johnson (Bayreuth) mit einer Playlist aus Pop, Swing, Rock n’ Roll, Gospel, Reggae und Soul für beste Stimmung.

Die Geburtsstunde des Streetfood soll angeblich Endes 19. Jahrhunderts in den USA gewesen sein. Wer allerdings schon mal in Südamerika und Asien unterwegs war und das unglaublich große Angebot von Streetfood in den Straßen und auf den Märkten sah, könnte meinen, dass diese Art der Freiluft-Koch- und Esskultur sicher auch dort eine Jahrhunderte alte Geschichte hat.
Wer hat Streetfood eigentlich erfunden?
Schließlich wurden, nach statistischen Erhebungen, bereits vor rund zehn Jahren in den städtischen Haushalten Südamerikas bis zu 30 Prozent der Etats für Streetfood ausgegeben und in Bangkok versorgen 20.000 Streetfood-Händler die Stadtbewohner mit geschätzt 40 Prozent des täglichen Bedarfs an Lebensmitteln.

Streetfood ist inzwischen auch in Deutschland ein Megatrend. Etliche Veranstalter sind mit angeworbenen Foodtrucks das ganze Jahr über auf Tournee. Seit 2013 ist die Funtastic GmbH diesbezüglich mit von der Partie. 40 Mal im Jahr sind Steinbach und seine Kolleginnen und Kollegen dann stets vor Ort gefragte Größen.
14 solcher Fahrzeuge mit gastronomischem Innenleben standen dieses Jahr am Luitpoldbad. "Das hier ist eine super Location", schwärmt Steinbach bezüglich des mondänen Ambientes. Dann dürfte ja relativ klar sein, dass das nächste Foodtruck-Festival in Bad Kissingen schon vorgemerkt ist.