"Leben, besser" ist die Standortkampagne des Landkreises Bad Kissingen überschrieben. "Auto, besser" könnte der Titel der noch jungen Kreisinitiative lauten. Denn mit einem Interkommunalen Elektromobilitätskonzept will man nicht nur dem E-Bike, sondern auch dem Elektroauto im Landkreis den Weg bereiten. Dabei geht es Landrat Thomas Bold, wie er sagt, nicht nur um E-Fahrzeuge in den kommunalen Fuhrparks, sondern auch um das Schaffen einer wohldurchdachten Lade-Infrastruktur im gesamten Landkreis.
Frage: Im Landkreis Bad Kissingen waren, laut Statistik, Ende 2018 gerade mal 190 Elektro-Fahrzeuge zugelassen, davon ein Großteil Dienst- und Baufahrzeuge. Wie viele könnten das, Ihrer Einschätzung nach, in zehn Jahren sein?
Thomas Bold: Wenn man bedenkt, dass das Thema Elektromobilität von der Politik auf Bundesebene unterstützt wird und man sich klar macht, dass die Automobilkonzerne in den kommenden Jahren immer mehr Elektroautos auf den Markt bringen werden, könnte bis 2028/30 wohl schon das 20- bis 30-Fache an Elektro-Fahrzeugen auf den Kreisstraßen rollen.
Das wären dann hochgerechnet 3800 bis 5700 Dienst- oder Privatfahrzeuge, Caddys, Transporter, Lkw, Busse oder Traktoren.
Bold: Ich denke, das ist das Mindeste, das man erreichen müsste, um die Elektromobilität im Landkreis so voranzubringen, wie wir uns das jetzt vorstellen. Aber natürlich hängt das auch von den Fahrzeugtypen ab, die jetzt auf den Markt kommen. Da geht es um Reichweiten und Versorgungssicherheit. Das muss sich noch deutlich entwickeln.
Wie viele Ladestationen an öffentlichen Plätzen brauchen wir im Landkreis, damit der E-Mobil-Verkehr künftig reibungslos funktioniert?
Bold: Wir brauchen eine gut ausgebaute Lade-Infrastruktur. Genau an Zahlen festmachen lässt sich das jetzt noch nicht. Es muss jedenfalls künftig mehr Ladestationen geben als derzeit Tankstellen. Denn so ein Elektrofahrzeug steht dann ja auch mal eine Dreiviertelstunde an der Zapfsäule, andere Leute wollen aber auch Strom tanken. Alle Städte und Kommunen sollten deshalb solche Ladestationen vorhalten, sei es auf Parkplätzen, in Parkhäusern oder an anderen Stellen im öffentlichen Raum. Ein paar Hundert solcher Stationen werden in den nächsten zehn Jahren im Landkreis wohl schon entstehen.
Kann sich der kleine Mann künftig auch ein Elektrofahrzeug leisten oder ist ein solches Auto zunächst eher etwas für gut Betuchte?
Bold: Nein, es wird dann auch etliche kleine Fahrzeuge geben, die preislich relativ nah an dem dran liegen, was man eh einplanen muss, wenn man sich ein Auto kauft. Die Modellpalette ist zwar momentan noch klein, soll aber in den nächsten Jahren größer werden. Und dann muss man ja beispielsweise auch sehen, dass man bei den Energiekosten Etliches sparen wird, weil man eben kein teures Benzin mehr tankt. Da sind die Hersteller gefordert, sie müssen das E-Mobil nun konkurrenzfähig machen.
Was muss zuerst zur Verfügung stehen? Eine optimale Lade-Infrastruktur oder taugliche und erschwingliche E-Klein- und Mittelklassewagen für die Bevölkerung?
Bold: Man muss beides parallel entwickeln. Deshalb strebte der Landkreis ja auch die Erstellung eines Interkommunalen Elektromobilitätskonzepts an. Wir wollen die Kommunen für das Thema sensibilisieren, denn wir brauchen künftig eine zusammenhängende Lade-Infrastruktur für den öffentlichen Verkehr.
Wann planen Sie selbst auf ein reines Elektroauto umzusteigen?
Bold: Ein Hybrid-Fahrzeug haben wir im Landratsamt bereits. 2019 werden wir aber auch ein Elektro-Fahrzeug in Dienst nehmen. Der Wagen wird dann von mir, aber auch von anderen genutzt werden. Meinen bisherigen Dienstwagen behalte ich aber weiter für Langstrecken - so lange, bis mal ein interessantes Fahrzeug für weite Distanzen auf den Markt kommt.
Sie meinen wahrscheinlich Einzelgewerbetreibende und Personengesellschaften. Diesen steht ein Freibetrag von 24.500 € p.a. zu. Anschließend wird die GewSt auf die ESt angerechnet und ist somit einkommensneutral.
Lediglich Kapitalgesellschaften zahlen ab dem ersten Euro GewSt, dafür haben sie aber einen linearen KSt-Satz von nur 15%.
Die Finanzverwaltung kann im Übrigen nicht entscheiden, wen sie zu welcher Steuer heranzieht. Das ist Sache der Politik.
Über die Gewerbestruktur in KG kann man freilich reichlich diskutieren. Aber eine Sache der Besteuerung ist das m.E. sicher nicht.
Viele Grüße aus Wittershausen
Daniel Bahn