Vor zwei Jahren begann das Landratsamt Bad Kissingen seine stark emotional wirkende Standortkampagne "Hier gehts besser" mit dem Ziel, das Profil des Landkreises in der öffentlichen Wahrnehmung zu schärfen sowie den Bekanntheitsgrad und die Beliebtheit der Region zu steigern. Bei einem Empfang auf Schloss Saaleck (Hammelburg) hielt Landrat Thomas Bold (CSU) am Dienstag vor geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik eine kurze Rückschau und startete die zweite Phase der Kampagne. Mit Plakaten, Kino- und Radiowerbung, Broschüren und Werbegeschenken sowie einer speziellen Internetseite ( www.bad-kissingen.land ) wirbt der Landkreis seit 2016 um Firmen und Neubürger.
"Hier gehts besser"
"Wir sind stark im Herzen Deutschlands", fasste der Landrat alle Vorteile zusammen. "Wir heben uns ab von der Hektik der Großstadt, von Wohnungsnot und Überteuerung." Der Landkreis sei deshalb ein idealer Standort zum Wohnen und Arbeiten. "Wir wollen nachhaltig für unsere Region werben und verbreiten unsere Botschaft immer wieder neu und kreativ auf verschiedenen Kanälen", präsentierten dann Bold und Moderator Sven Schröter, Mitarbeiter der mit der Konzeption beauftragten Agentur Gerryland (Würzburg), die im Dezember beginnende zweite Stufe der Kampagne.
"Geile Stadt", "Coole City" oder "Mega Metropole" werden die Passanten in den Münchner und Frankfurter U-Bahnhöfen bald großflächig lesen können. Was auf den ersten Blick als Kompliment an die Metropole verstanden werden kann, entpuppt sich erst beim Lesen der Unterzeile als Satire. "Aber wie viel Geld ist am Ende des Monats noch übrig?", wird der Großstädter zum Beispiel im Hinblick auf überteuerte Mieten und hohe Lebenshaltungskosten gefragt.
Die Lösung dieses Problems ist danach einfach: "Hier gehts besser" wird er auf den Plakaten auf die bessere Lebensqualität im Bad Kissinger Landkreis hingewiesen. Gleichlautende Funkspots werden bis Januar auf dem Nachrichtenkanal B5 aktuell des Bayerischen Rundfunks laufen, neue Filmclips werden in den Großstadt-Kinos zu sehen sein.
Erfolge verzeichnet
Als jüngstes Beispiel für den Erfolg der bisherigen Kampagne wurde Firmenchef Stefan Winkler vorgestellt. Der Inhaber eines international tätigen Ingenieurbüros für Arbeitsschutz und Maschinensicherheit bestätigte: "Ich werde ein Oerlenbacher!" Sein Beratungsunternehmen wird den Firmensitz in Würzburg-Zellerau nach 20 Jahren aufgeben und baut gerade in Oerlenbach ein neues Betriebsgebäude.
"In Oerlenbach ist das Internet schneller als in Zellerau", war einer der Gründe für den Umzug, durch den in Oerlenbach zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. "Wir suchen technische Redakteure und Arbeitsschutz-Fachleute."
Neues Landkreismagazin
Nicht nur nach außen, auch zur Identitätsstiftung nach innen soll die Kampagne wirken, weshalb ab Januar ein neues Landkreismagazin in einer Auflage von 50 000 Stück dreimal jährlich an alle Haushalte verteilt werden soll. Als Beispiel, wie sich bisher etwa 50 Landkreisfirmen in die Gemeinschaftsaktion auf unterschiedliche Weise eingebracht haben, zeigte Goldschmied und Schmuckdesigner Malte Meinck (Schmuck-Atelier Meinck, Bad Kissingen) seine neue Landkreis-Kollektion - die Fläche des Landkreises mit tektonisch genauer Wiedergabe aller Höhen und Tiefen als Manschettenknöpfe, Kettenanhänger oder Anstecker in Gold und Silber. Zusätzlich darf der Kunde sich an der Stelle des eigenen Geburts- oder Wohnortes einen Brillanten zum Zeichen persönlicher Verbundenheit einsetzen lassen. "Es geht nur gemeinsam besser", forderte Landrat Thomas Bold abschließend alle Unternehmen im Landkreis auf, sich auf ihre firmenspezifische Art an der Kampagne zu beteiligen.