Es ist ein weiter Weg zum Weltkulturerbe. Bad Kissingen und die zehn anderen europäischen Badeorte, die als Great Spas of Europe auf die Unesco-Liste besagten Weltkulturerbes kommen wollen, können das bestätigen. Die Energie, die sie in die Bewerbung steckten, war groß. Vergangenen Herbst erhielten sie dann Besuch von Experten des Internationalen Rats für Denkmalpflege (Icomos). Ein Zwischenbericht dieser Begutachtung scheint jetzt vorzuliegen. Zumindest wird in Bad Ems davon berichtet.
Die Rhein-Lahn-Zeitung schreibt, kurz vor Weihnachten hätten die elf Bewerberstädte diesen ersten Zwischenbericht verbunden mit Fragen und Anmerkungen erhalten. Bis Februar hätten sie nun Zeit, darauf zu antworten. Unter anderem gehe es dabei um Details "hinsichtlich der Abgrenzungen der Kern- und Pufferzonen oder auch um die Instrumentarien zum Schutz des potenziellen Welterbes".
Bericht der Rhein-Lahn-Zeitung aus Bad Ems
In dem Bericht der Zeitung heißt es auch, in der Bürgermeister-Lenkungsgruppe der seriellen transnationalen Bewerbung sei man "vorsichtig optimistisch", was die Chancen der Bewerbung angeht. Die Bewerbung sei "schon sehr gut", habe es bei Diskussion über den Zwischenbericht in Bad Ems geheißen, schreibt die Rhein-Lahn-Zeitung. Doch eine Garantie gebe es nicht.
Für die Entscheidung, die Anfang Juli in der chinesischen Stadt Fuzhou gefällt werden soll, skizzierte der Bad Emser Fachmann in Sachen Welterbebewerbung vier Möglichkeiten. Theoretisch möglich seien ein voll umfängliches Ja oder eine komplette Ablehnung. Beides hält man in Bad Ems nicht für wahrscheinlich. Die Mitglieder der Lenkungsgruppe gingen vielmehr von einem Referral oder einem Deferral aus. Die erste dieser Zwischenstufen besage, der Antrag sei okay und müsse nur noch stellenweise überarbeitet werden. Die zweite Möglichkeit bedeute, der Antrag habe zwar Chancen, müsse aber an vielen Stellen überarbeitet werden.
Mit sofortiger Anerkennung wird nicht gerechnet
Mit einer sofortigen Anerkennung als Weltkulturerbe, rechne die Gruppe nicht, berichtet die Rhein-Lahn-Zeitung. Dazu sei eine Sammelbewerbung, wie die von Karlsbad, Marienbad und Franzensbad (Tschechien), Bad Ems, Bad Kissingen und Baden-Baden (Deutschland), Baden bei Wien (Österreich), Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Bath (England) und Montecatini Terme (Italien), einfach zu ungewöhnlich.