
Personalfragen des Rakoczy-Fests erzielen in Bad Kissingen immer hohe Aufmerksamkeitswerte. Die Historischen Persönlichkeiten des Fests sind so populär, dass eine Rolle beim Fest schon manchen Darstellern zu weiteren interessanten Aufgaben verholfen hat. Zum Beispiel im Stadtrat. Bei der jüngsten Personalie ist es eher umgekehrt. Da hat der Neue schon einen interessanten Job. Lars Streiberger, der als Darsteller von König Maximilian II. Nachfolger von Jochen Köllmer wird, ist Leiter der Justizvollzugsanstalt Hünfeld.
Der Liebe wegen nach Kissingen
Streiberger ist kein gebürtiger Kissinger. In die Stadt gekommen ist er vor ein paar Jahren der Liebe wegen. Die Zuneigung für das große Heimatfest der Kissinger gesellte sich von Anfang an hinzu. Von der Begegnung mit dem Fest sei er so beeindruckt gewesen, erzählt der 51-Jährige, dass er gesagt habe, „da würde ich auch gern mitmachen“. Bestandteil eines Fests mit dieser Bedeutung und diesem Flair sein zu können, das hat ihn sofort gereizt.
Die blauen Jungs
Dennoch hielt der in Hessen aufgewachsene Jurist eher Zurückhaltung für angebracht. „Ich wollte da niemand verdrängen“, sagt er. Wenn „ein alter Kissinger“ sich um die Rolle bemüht hätte, dann hätte er dem das Feld überlassen. Dem Vernehmen nach gab es aber nur einen Bewerber, ihn eben, so dass er von diesem Jahr an zu den blauen Jungs gehört, wie die Kissinger wegen der Farbe ihrer Uniformen die fünf Wittelsbacher mit Bedeutung für Kissingen nennen.
Einmütige Entscheidung
Die Entscheidung, die Rolle mit ihm zu besetzen, sei denn auch einmütig gefallen, berichtet Bruno Heynen, der das Fest zusammen mit Thomas Lutz verantwortlich organisiert. Alle Beteiligten, nicht nur die bei Stadt und Staatsbad GmbH, sondern auch im Verein der Freunde und Förderer des Rakoczy-Fests seien von der Entscheidung überzeugt gewesen.
Tochter ist ein Ungarnmädchen
Geholfen hat Streiberger bestimmt auch, dass er bereits Kontakt zur Rakoczy-Familie hatte. Holger Buczynski, der seit dem vergangenen Jahr Ludwig I. darstellt, den Vater von Maximilian II., sei ein guter Bekannter. Er hat ihm berichtet, was für ein Erlebnis die Premiere in der Rolle war. Und Streibergers Tochter ist schon ein paar Jahre als Ungarnmädchen selbst dabei.
Solide Mittelklasse
Streibergers Rolle steht beim Rakoczyfest für solide Mittelklasse. Maximilian, der in Kissingen aus Sorge um das sittlich-moralische Wohlergehen die Schließung der Spielbank anordnete, steht nicht in der ersten Reihe wie etwa Kaiserin Sisi und Ludwig II. Als Wittelsbacher ist die Figur aber trotzdem populär. Jochen Köllmer, Streibergers Vorgänger in der Rolle des Sohnes von König Ludwig I. und des Vaters von Ludwig II., hat Maximilian II. übrigens 25 Jahre dargestellt. Damit war er neun Jahre länger König als der echte Maximilian.
Lars Streiberger
Der 51-Jährige hat zum 1. Dezember 2016 die Leitung der Justizvollzugsanstalt im hessischen Hünfeld übernommen. Davor war er stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft Fulda gewesen.
Als Staatsanwalt arbeitete der in Philippstein, einem Ortsteil von Braunfels im Lahn-Dill-Kreis Aufgewachsene seit 1996. Begonnen hat er bei der Staatsanwaltschaft in Gießen, 2011 kam er zur Statsanwaltschaft Fulda. 2001 war er als stellvertretender Leiter an die Justizvollzugsanstalt Butzbach abgeordnet und danach in der Strafvollzugsabteilung des hessischen Justizministeriums.
Er ist mit einer Ärztin verheiratet und hat eine Tochter.
Darüber hätte man dann berichten können, wenn Jochen Köllmer, für seine langjährige Tätigkeit als König Maximilian II Dank ausgesprochen wird. Über den Neuen hätte Name - Alter-Herkunft-Beruf-Wohnort-Familienstand vorerst ausgereicht. Groß muss man nur über die wirklich langjährigen Darsteller bringen, wie den Fürsten. Obwohl auch das kurz geht.
Fürst Rakoczy -Timo Baier- 51 Jahre - Prominenter als der OB. Bürgermedaillen verdächtigt und einfach nur GEIL!