
Seit Jahrzehnten ist die Sanierung der Staatsstraße durch Diebach ein Dauerbrenner im Hammelburger Stadtteil. Jetzt werden die Planungen konkret. Bei der Bürgerversammlung präsentierte Ingenieur Jan-Peter Solveen (Büro Alka, Haßfurt) fünf Gestaltungsentwürfe für die 530 Meter lange Passage. Er machte dabei deutlich, welche Probleme der enge Straßenraum in Verbindung mit der Verkehrsbelastung macht.
Zwei bis drei seiner Varianten sollen nun in weiteren Gesprächen herausgearbeitet werden, bevor sie zur Abstimmung gestellt werden. Als Baubeginn wird 2024 angepeilt. Das passt auch deshalb, weil bis Herbst 2023 die Sanierung der Staatsstraße durch das benachbarte Wartmannsroth andauert. "Zwei Vollsperrungen gleichzeitig gehen nicht", machte Ingenieur Solveen deutlich.
Ein Ziel der Arbeiten ist die Schaffung von durchgehenden Gehwegen. Doch das wird schwierig: Der Straßenquerschnitt lässt nicht überall genügend Raum für zwei Fahrspuren plus Gehwege.
So gibt es im Abschnitt zwischen Ortseingang und Einmündung zur Häfnerstraße einen Abschnitt, der dort bei angedachten 4,50 Metern Fahrbahnbreite gerade mal 1,50 Meter breite Gehsteige zulässt. Hier kann sich Solveen auf bis zu 140 Metern eine einspurige Verkehrsführung vorstellen.
Solch eine eindeutige Regelung sei besser, als dass sich Autofahrer bei Gegenverkehr in die Engstelle drängen und dann rangieren müssen. Genauso sieht es Solveen für das Nadelöhr in der S-Kurve nahe des Klingenbachs. Dort hält der Fachmann sogar eine Ampelanlage für denkbar. "Eine, die nur Rot und gelb anzeigt", damit Anwohnerinnen und Anwohner von ihrem Grundstück aus trotzdem auf die Straße kommen.
Breitere Straße könnte auch mehr Verkehr nach Diebach bringen
Ein Zweifler hinterfragte an dieser Stelle die Erforderlichkeit von Gehsteigen, "wegen zwei Fußgängern am Tag". An mehr Sicherheit für Fußgänger führe in der Ortsdurchfahrt kein Weg vorbei, so Solveen. Zu berücksichtigen sei auch, dass mehr Fahrbahnbreite auch mehr Verkehr anlockt. Überhaupt entzündete sich am Durchgangsverkehr im Ort Kritik. Für die Route gebe es in Ost-West-Richtung des Saaletals an dieser Stelle keine Alternative, machte der Ingenieur deutlich.
Auch der zunehmende Schwerlastverkehr stößt den Einheimischen auf. Immerhin werde die neue Biogasanlage am westlichen Dorfrand die Belastung nicht erhöhen, so Bürgermeister Armin Warmuth. Maistransporte seien nicht zu erwarten, weil die Anlage mit Gülle betreiben werde.
Grundstücks-Fragen sind bei dem Projekt weitgehend geklärt
Warmuth zeigte sich erfreut, dass inzwischen fast alle bei dem Projekt offenen Grundstücks-Fragen geklärt werden konnten. "Wir haben viele Gespräche mit den Anwohnern geführt", ließ er wissen. "Bilateral" mit dem Eigentümer müsse noch über die Außentreppe eines Wohnhauses gesprochen werden, die fast in die Straße hineinragt. "Wir sind auf einem guten Weg", zeigte sich der Bürgermeister optimistisch.
So steht eine Aufweitung des Straßenraumes an der Einmündung in die Häfnerstraße in Aussicht. Dafür sollen die ehemalige Filiale der Raiffeisenbank samt Nachbarhaus abgerissen werden. Ein Bürger regte den Abriss von weiteren Häusern an, um dem Verkehr mehr Raum zu geben. Dies sei im Zuge der Dorferneuerung aber nicht erwünscht.
Wo kommt die Bushaltestelle hin?
"Es wird weitere Gespräche geben", stellte Warmuth in Aussicht. Zu reden sein wird dabei unter anderem über die Höhe der Bordsteine. Solveen bringt dafür fünf Zentimeter beziehungsweise Hochbord an besonders engen Stellen ins Spiel. Offen ist auch die künftige Lage der Bushaltestelle.