
Michael Heppes hat ereignisreiche Monate hinter sich. Bis zum vergangenen November war er im Bewusstsein der Kissinger nur Rechtsanwalt und Kommunalpolitiker. Dann veröffentlichte er seinen ersten Song. Der heißt Tätowiert und brachte dem inzwischen 53-Jährigen als Komponist und Musiker in Bad Kissingen und Umgebung durchaus Anerkennung ein. Sein Amt als Fraktionssprecher der CSU im Kissinger Stadtrat hat er nach innerfraktionellen Querelen zwischenzeitlich aufgegeben. Dafür liegt seit ein paar Tagen sein zweiter Song vor. Zweifellos heißt das Lied. Ein Gespräch über Musik und Beruf.
Frage: Herr Heppes, Sie haben jetzt innerhalb von einem knappen halben Jahr zwei Songs veröffentlicht. Irgendwie meinen Sie es schon ernst mit dem Singen, oder?
Michael Heppes: Ja, natürlich.
Was treibt Sie da an?
Heppes: Es macht mir einfach Spaß. Ich habe zwei Leidenschaften, die Juristerei und das Musizieren.
Ist das für Sie wie beim Hobbymaler, der jeden Monat sein Bild malen muss, oder ist das mehr?
Heppes: Ich finde es einfach interessant, vielfältig zu sein. Man kann das Eine und das Andere tun und nicht nur das Eine oder das Andere.
Sie sind ja weiterhin auch der Michael Heppes des Alltags, also der Rechtsanwalt und Kissinger Stadtrat. Gibt es Konflikte zwischen den verschiedenen Ebenen?
Heppes: Der Beruf hat Priorität. Da gibt es kein Wenn und Aber.
Heppes: Ich habe kürzlich einen sehr schönen Satz gehört: 'Die Herausforderung ist immer, das Herz zu erreichen, ohne das Hirn zu beleidigen.' Das versuche ich. Das ist nicht leicht, gerade in deutscher Sprache.
Die Resonanz auf Tätowiert war lokal doch recht ordentlich und hat sie bestimmt auch bestärkt weiterzumachen.
Heppes: Ich freue mich über positive Resonanz. Natürlich ist man auch etwas eitel. Ich habe aber schon bei Tätowiert gesagt, dass es mit Sicherheit noch eine Maxi-CD oder CD geben wird. Das wird übrigens eine CD werden. Und zwar so etwa im Winter 17/18 .
Aber an Musik als Profession ist doch bestimmt noch nicht zu denken.
Heppes: Was daraus wird, das lasse ich dann auch zu. Man kann durchaus sein Hobby professionell betreiben, das machen viele.
Sind Sie mit Ihren Liedern schon mal aufgetreten?
Heppes: Der Auftritt kommt. Aber erst, wenn die CD so weit ist, dass ich das Repertoire auch anbieten kann.
Wird das dann ausschließlich selbst komponiertes Material sein?
Heppes: Ja, ich finde es auch schade, wenn deutschsprachige Künstler ihre Authentizität aufs Spiel setzen und ihre Lieder nicht mehr selbst schreiben. Von Künstlern, die zum großen Teil über ihr Lebensgefühl Platten verkaufen, erwarte ich, dass sie ihre Songs selbst schreiben.
Blicken, oder besser, hören wird doch mal auf Ihr neues Stück, Zweifellos. Es ist ein Liebeslied, es ist deutscher Pop, auf Einfachheit und Eingängigkeit bedacht, vermittelt positive Stimmung, enthält dazu aber einen Schuss Melancholie, der vielleicht neben einem bestimmten Ton beim Singen auch typisch für Sie ist. Wollen Sie die Beschreibung fortsetzen?
Heppes: Nein, das passt schon. Am Ende des Tages ist es ein positives Lied.
Wo und wie haben Sie den Titel produziert?
Heppes: Ich habe die Möglichkeit, bei Otti Bauer die Grundstruktur aufzunehmen, also Gitarre, Gesang und vielleicht noch Rhythmus. Dann gehen die Lieder nach Berlin zu Robin Wiemer, der arrangiert das dann, damit es CD-fertig ist.
Veröffentlicht haben Sie Zweifellos jetzt auf YouTube, Facebook und . . .
Heppes: Genau, beide Titel sind auf YouTube und auf der Seite www.heppes-musik.de im Internet.
Ein Video ist diesmal nicht dabei.
Heppes: So ein Video ist immer ein Riesenaufwand. Vielleicht mache ich später mal wieder eins. Es ist für mich zunächst mal wichtig, das Lied wirken zu lassen. Wenn ich wieder ein Video mache, dann muss das mit einer Idee sein, die zum Song passt und trägt.
Wie geht's jetzt weiter mit dem Musiker Heppes?
Heppes: Na ja, die CD soll im Winter fertig und veröffentlicht werden. Ansonsten freue ich mich auf die Zukunft, lasse mich überraschen und hoffe, dass ich auch wieder andere überraschen kann.
Es ist mir unverständlich, warum der Autor des Artikels am Abschluss "Zur Person" mit dem Wort "deutlich" auf die Niederlage bei der OB Wahl und auf die CSU innerfraktionellen Auseinandersetzungen hinweist. Dies hat mit dem Artikel über den "Musiker"Heppes überhaupt nichts miteinander zu tun.
Carolin No, SolozuViert , Claudia Koreck oder Dominik Plangger versuchen hier als Künstler ihren Musikstil mit Erfolg weiterzugeben. Viele Künstler haben noch einen Beruf, weil sie davon nicht leben können.
So macht es Heppes schließlich auch und er macht es gut. Ob Musik oder Lyrik, man wird mit jeden selbst Geschriebenen besser und die Anhänger werden auch mehr. Ich jedenfalls, bin dabei.