
Bei einem Bezirksparteitag in Bad Bocklet (Lkr. Bad Kissingen) hat die FDP Unterfranken ihre Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im nächsten Jahr nominiert. Die endgültige Entscheidung über die Listenplätze fällt ein Landesparteitag im März in Ingolstadt.
Geht es nach den Liberalen in Unterfranken, gehören Karsten Klein aus Aschaffenburg und Andrew Ullmann aus Würzburg auch nach der Wahl 2025 dem Bundestag an. Beide dürfen auf aussichtsreiche Plätze auf der Landesliste hoffen. Klein kam auf 82 Prozent der Delegiertenstimmen, Ullmann setzte sich in einer Abstimmung unter den 45 Delegierten gegen Karl Graf von Stauffenberg aus Irmelshausen (Lkr. Rhön-Grabfeld) durch.

Klein (46) und Ullmann (61) sind seit 2017 Mitglieder des Parlaments in Berlin. Betriebswirt Klein, der auch Bezirksvorsitzender der FDP ist, gilt als Haushaltsexperte. Seit kurzem ist er auch stellvertretender Vorsitzender des Gremiums, das die Verwendung des Geldes aus dem Sondervermögen Bundeswehr überwacht.
Es wird eng auf der Bayern-Liste
Ullmann ist gesundheitspolitischer Sprecher der FDP Bundestagsfraktion. Zuletzt hat der Medizinprofessor unter anderem mit seiner Forderung nach einer Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Politik für Gesprächsstoff gesorgt.
Klein kündigte in Bad Bocklet an, er werde beim Landesparteitag – wie vor vier Jahren – für Platz drei der Bayern-Liste kandidieren. Auch Ullmann hofft auf eine gute Position. Das Gerangel um aussichtsreiche Plätze dürfte in Ingolstadt allerdings groß werden. Allein die Neuerungen beim Wahlrecht lassen erwarten, dass die Bayern-FDP sich schwertun wird, wie zuletzt 14 Mandate im Bundestag zu erringen.
Inhaltlich forderte der Parteitag die Ampel in Berlin zu Einheit und Geschlossenheit auf. Für Ullmann bedeutet dies unter anderem eine "klare Migrationspolitik mit festen Regeln und humanitärer Verantwortung". Wirtschaftspolitisch müsste die Sozialabgaben-Quote wieder unter 40 Prozent gesenkt werden.