In unserem Artikel "BRK Bad Kissingen: Vorstand entlässt Geschäftsführerin – Vorsitzender Rendl spricht von einem 'zähen Prozess'" vom 8. August 2022 ging es unter anderem um den Auftrag für eine neue Telefonanlage im Rotkreuzhaus in der Landwehrstraße. Dieser wurde an die Firma des Ehemanns der einstigen Geschäftsführerin Margit Schmaus vergeben. Ein "No-Go", hatte BRK-Vorstandsvorsitzender Michael Rendl im Gespräch mit dieser Redaktion diese Verquickung beruflicher und familiärer Strukturen genannt.
Wie dieser Redaktion inzwischen bekannt ist, hatte der Justiziar des BRK-Kreisverbands, Johannes Gerlach, diese Auftragsvergabe jedoch abgesegnet. In einem aktuellen Schreiben an die Redaktion weist der Rechtsanwalt von Margit Schmaus darauf hin, dass Justiziar Gerlach und Vorstandsvorsitzender Rendl im Auftrag von Margit Schmaus drei Vergleichsangebote zur Verfügung gestellt wurden.
Ausschreibung sei nicht erforderlich gewesen
Diese Angebote gingen aufgrund einer von Margit Schmaus veranlassten Ausschreibung im Herbst 2022 ein und betrafen den Erwerb von Hardware (Telefone, Adapter, Telefonanlage) sowie die Beauftragung dazugehöriger Dienstleistungen (Installation und Konfiguration), heißt es weiter.
Die Ausschreibung sei indes nicht erforderlich gewesen, so der Rechtsanwalt von Margit Schmaus, da nach den Statuten des BRK-Kreisverbands Bad Kissingen die Geschäftsführung über die Vergabe von Aufträgen, deren Wert unter 10.000 Euro liegt, ohne Ausschreibung entscheiden kann. Das Angebot der Firma des Ehemanns von Margit Schmaus, das den Zuschlag erhielt, war mit knapp 7200 Euro netto das günstigste Angebot.
Auftrag beinhaltete Hardware, Installation und Programmierung
Die neue Telefonanlage im Rotkreuzhaus ist seit Beginn 2023 installiert, sagt BRK-Vorstandsvorsitzender Rendl im Gespräch mit dieser Redaktion. Er bestätigt, dass es sich bei diesem Auftrag um die Bereitstellung von Hardware sowie Installation und Programmierung der Geräte handelte. "Damit war der Auftrag abgeschlossen. Betreut wird diese Anlage intern von Fachleuten des BRK-Kreisverbands."
Die Anlage bleibt im Rotkreuzhaus, sagt Rendl mit Blick auf die Zukunft. Neu ausschreiben werde man jedoch die Beschaffung einer weiteren Telefonanlage für das Rotkreuzhaus am Steingraben. "Da werden wir intern gemeinsam besprechen, wie der Auftrag genau aussehen soll, dann wird ausgeschrieben."
Wichtig ist es Rendl offenbar anzumerken, dass der Vorstand jüngst einen neuen Beschluss fasste: "Zur Klarstellung für die Zukunft haben wir im Vorstand beschlossen, dass ab sofort bei Geschäften mit nahen Verwandten alle Aufträge ab 1 Euro durch den Vorstand genehmigt werden müssen."