Zum Artikel "Jetzt gibt´s doch eine Hundetrainingshalle in Eckartsroth" vom 25. Oktober erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.
Wie immer wieder lesbar war, sorgt das Bauvorhaben "Hundetrainingshalle" für ordentlichen Zündstoff in der Bevölkerung. Kann dann eine Schlagzeile provokativer sein als die vom 26. Oktober?
Wie ich als Bauantragsstellerin dieser Halle in der Gemeinderatssitzung am 24. Oktober erfahren durfte, herrschen nicht nur in der Bevölkerung völlig abstruse Vorstellungen, welchen Zwecken eine Hundetrainingshalle dienen soll. Das machte mir deutlich, dass eine gründliche Aufklärung der Öffentlichkeit meinerseits überfällig ist.
Die Hundetrainingshalle dient ausschließlich dazu, in Schlechtwetterphasen und in der Winterzeit handlungsfähig zu bleiben. Wenn Hundetraining immer wieder ausfallen muss, weil es dauerhaft regnet oder zu kalt ist, dann fühlen sich viele Hundehalter mit ihrem „Pubertier“ alleine gelassen und die Beschwerden aus der Bevölkerung über unerzogene Hunde werden laut. Die Auswirkungen durch mangelhafte Erziehung und Sozialisierung infolge geschlossener Hundeschulen während der Corona-Pandemie sind nur Beweis dafür.
Anstatt, dass man über Einrichtungen wie die meine froh ist, die sich der Erziehung von Hundehaltern nebst ihrer Hunde annehmen, damit das Miteinander im Alltag harmonischer und gefahrenlos verlaufen kann, wird aus Unwissenheit dagegen gearbeitet. Menschen anfallende, herumstreunende, wildernde, schlecht sozialisierte und unerzogene Hunde sind die Folgen mangelhafter Sozialisierung und Erziehung, fehlender oder falscher Aufklärung vor der Anschaffung eines Hundes. Dafür sind wir da.
Und nein: Ich trainiere nicht, auch nicht rein theoretisch, mit 500 Hunden gleichzeitig. Und nein, die Hunde aus der Hundepension werden weder in der Halle trainiert noch eingesperrt. Wie in der Gemeinderatssitzung erläutert, bestehen sowohl vom Veterinäramt als auch vom Bauamt strikte Auflagen darüber, zu welchen Zeiten wie lange mit wie vielen Hunden gleicher Zeit trainiert werden darf. Darüber hinaus gibt es maximal vier Veranstaltungen pro Jahr an einem Sonn- oder Feiertag.
Schlagwörter wie "Lärmbelästigung" und "Hundegebell den ganzen Tag" werden immer wieder vorgeschoben. Hunde, die im Training sind, bellen in der Regel nicht, sondern sie arbeiten. Hunde, die stressbedingt bellen, sind deswegen im Training und ihnen wird der Stress dadurch genommen. Gerne lade ich all diejenigen, die sich am meisten darüber aufregen, zu einer Gruppenstunde ein, um sich vor Ort ein Bild zu machen.
Elke Richter-Hellmuth
97772 Wildflecken
Alles was den Deutschen stört, ist Teufelszeug.
Tragisch. Ich lasse die Polizei mit Diensthunden in meinen betreuten Objekten trainieren.
Hundetraining ist eine verkannte Kunst!
Diensthunde entstammen in der Regel aus einer kontrollierten Zucht, die wesensstarke und charakterfeste Nachkommen zeugen, muss er sich bei seinen Einsätzen doch einiges gefallen lassen ohne dass er hierbei unkontrollierbar wird. Ja und was passiert mit den Nachkommen, die sich als Diensthund nicht eignen, weil sie zu weich sind, unkontrollierbare Aggression etc. zeigen?
Die werden weiter vermittelt, weiter vermittelt an Menschen, die schon seit 30 Jahren „Hundeerfahrung“ haben und sich damit für die Haltung eines solchen Hundes privilegieren…zeichnet sich doch der Mensch, der ebenso lange Kochtöpfe im Schrank hat, automatisch als 5 Sterne Koch aus.
Und wer ist dann schuld, wenn der Hund genau das tut, was ihm genetisch angeboren wurde?
Hüten, wachen, jagen…