Zum Bericht "Goodbye Deutschland! Familie Wassmer zieht es von Aschach nach Madagaskar: Fast 8000 Kilometer in die neue Heimat" vom 3. August hat die Redaktion folgendes Schreiben erreicht.
In dem Bericht schreibt der Verfasser über eine Familie aus unserer Region, die nach Madagaskar auswandern will. Um es klar zu sagen: Ich gönne der Familie, dass sie leben kann wie sie will und wo sie will und wünsche ihr alles Gute in ihrer neuen Heimat.
Ihre Berichterstattung über das Auswandern nach Madagaskar erscheint mir aber einseitig und unvollständig. Wenn ich Ihren Bericht lese, gewinne ich den Eindruck, Madagaskar sei ein Freizeitparadies, in dem Menschen in Öko-Dörfern wohnen, im Homeoffice arbeiten, jeden Tag im Meer baden und ihre Kinder nach eigenem Ermessen unterrichten, da es keine Schulpflicht gibt.
Was Sie verschweigen ist, dass Madagaskar ein bitter armes Land ist: Auf dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (dem sogenannten Wohlstandsindikator) liegt Madagaskar auf Platz 173 von 191 (Deutschland auf Platz neun). Das Bruttoinlandsprodukt beträgt ein Dreißigstel von dem Deutschlands. Die Lebenserwartung in Madagaskar beträgt 67 Jahre, 41 Prozent der Menschen sind unterernährt, ein Viertel sind Analphabeten.
Klingt für mich nicht nach einem Traumland. Das wollte ich nur der Vollständigkeit halber anmerken.
Anja Klug
97616 Bad Neustadt