Die Hoffnungen sind groß. Bayerns Staatsregierung hat Bad Kissingen im Rahmen ihrer Pläne zur Behördenverlagerung eine Außenstelle des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Aussicht gestellt. Bis 2025 sollen in diesem Haus für Gesundheitsmanagement schrittweise insgesamt 100 Beschäftigte ihren Dienst antreten. Sieben von ihnen arbeiten als Vorhut bereits hier.
Vielfältige Aufgaben
Der Aufgabenkatalog, den das LGL für die in Deutschlands bekanntester Kurstadt entstehende Einrichtung definiert hat, ist vielfältig. Wie das LGL auf Anfrage berichtete, wird ein Teil der künftigen Mitarbeiter „im neu gegründeten Institut für Kurmedizin und Gesundheitsförderung angesiedelt“. Zu den Aufgaben dieses Instituts, erklärt das LGL, gehöre „die Verbindung von Praxis und Wissenschaft am Kurort“. Unter anderem seien die Mitarbeiter des Instituts mit Prüfung und Betreuung von Förderprogrammen „zur Unterstützung der bayerischen Kurorte und Heilbäder bei der Weiterentwicklung ihres medizinischen Angebots betraut“.
Viele qualifizierte Stellen
Diese Aufgabe wird personell qualifiziert ausgestattet. Noch im März solle zwischen der Universität Würzburg und dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ein Kooperationsvertrag geschlossen werden. Zweck sei die Einrichtung einer „Brückenprofessur“ in Bad Kissingen.
Ergänzende Professur
Dieser Leiter des neuen Instituts für Kurortmedizin und Gesundheitsförderung solle eine „ergänzende Professur an der medizinischen Fakultät der Universität Würzburg haben“, berichtet das LGL. „Wir gehen davon aus“, schreibt die Behörde mit Sitz in Erlangen, dass die Stelle heuer „im zweiten Halbjahr besetzt werden kann“. Darüber hinaus werden Juristen, Betriebswirte, Gesundheitsökonomen und Verwaltungsfachkräfte in der Außenstelle arbeiten. Mit der Behördenverlagerung würden aber nicht nur hochkarätige Stellen geschaffen, schreibt das LGL selbstbewusst. Das Haus werde „einen starken Impuls für die ganze Region“ setzen.
Vorübergehend in der Münchner Straße
Seinen Standort soll das Haus für Gesundheitsmanagement dereinst im Kurhausbad und im Neumann-Flügel haben. Diese müssen für die Anforderungen erst noch umgebaut werden. Die Vorhut ist deshalb zunächst im ehemaligen Telekomgebäude an der Münchner Straße untergebracht. Ziel sei, so das LGL, bis Ende des laufenden Jahres, die Möglichkeiten der an der Münchner Straße angemieteten Räume auszuschöpfen und dort etwa 15 Mitarbeiter zu beschäftigen. „Voraussichtlich im Frühjahr 2021“ solle das dann fertig sanierte Kurhausbad bezogen werden.
Blutalkoholuntersuchungen
Sanierung und Umbau von Kurhausbad und Neumann-Flügel sind auch für jene Aufgaben wichtig, welche die Kissinger Außenstelle des LGL zusätzlich rund um die Lebensmittelsicherheit erfüllen soll. Dafür braucht es Labors, die in den beiden Gebäuden erst noch geschaffen werden müssen.
Entstehen werde unter anderem ein Institut für gesunde Lebensmittel. In den künftigen Kissinger Laboren sollen zudem die Untersuchungen der bayerischen Blutalkoholproben angesiedelt werden. Auch Bedarfsgegenstände, Kosmetika und Spielwaren sollen hier einmal untersucht werden, teilt das LGL mit.