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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Zum Neubau der Südbrücke gibt es noch viele offene Fragen
Immerhin ist nun schon mal klar, wie der Ersatz für die Südbrücke aussehen wird. Wann gebaut wird, ist offen. Gute Nachrichten für Autofahrer gibt es trotzdem.
Noch ist unklar, wann die neue Südbrücke in Bad Kissingen gebaut wird.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Noch ist unklar, wann die neue Südbrücke in Bad Kissingen gebaut wird.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:18 Uhr

Es sieht so aus, als ob der erforderliche Neubau der Südbrücke in Bad Kissingen mindestens noch vier Jahre auf sich warten lässt. Joachim Dietz vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt beantwortete den Stadtratsmitgliedern die spannende Frage nach dem Bauzeitpunkt nur sehr vage: "Das wäre ein Blick in die Glaskugel." Frühestens 2027 könnte es wohl losgehen. Zuvor gebe es noch etliche Unwägbarkeiten. So auch bei der Bauzeit und dem Kostenrahmen des Bundesprojektes.

Verkehrsbehinderungen im Blick 

Klar scheint unterdessen wohl schon, dass die Stadt mit Verkehrseinschränkungen während des Mammutprojekts relativ glimpflich davonkommen wird. Geplant wird mit einer Behelfsbrücke neben der Baustelle. Sie soll parallel aus Modulen und Fertigbauteilen errichtet werden, wie man sie vom Autobahnbau her kennt.

Ingenieur Markus Bauer von der Konstruktionsgruppe Bauen (Kempten) präsentierte dem Stadtrat verschiedene Varianten für die Behelfsbrücke sowie das endgültige Bauwerk, welches in den kommenden Jahrzehnten an zentraler Stelle über die Saaleauen führen soll. Der Stadtrat folgte der Empfehlung für eine Vorzugsvariante.

Gleiche Lage und gleiche Höhe

Demnach wird die neue Südbrücke in gleicher Höhe und Lage errichtet wie die bisherige. Vorgesehen ist eine gängige Konstruktion mit zwei Plattenbahnen, deren Pfeiler sich für eine gefälligere Anmutung nach oben aufweiten. Geprüft werde, ob die Zahl der Pfeilerpaare der Südbrücke von bisher acht auf sieben reduziert werden könne.

Geplant wird der Übergang mit zwei Fahrspuren, die vor dem Abzweig zur Euerdorfer Straße für eine Abbiegespur auf drei Fahrspuren aufgeweitet werden. Zudem soll die Brücke auf der Südseite einen Gehweg und auf der Nordseite einen kombinierten Geh- und Radweg erhalten. Dieser soll an den Radweg am Westring anknüpfen.

Wenig Platz für Behelfsbrücke 

Ingenieur Bauer zeigte Platzprobleme bei der Errichtung der Behelfsbrücke auf. So schränken Campingpark, Klinik Heiligfeld, Tennisplätze und Schlachthofgelände die mögliche Bautrasse ein. 

Über die Anbindung der neuen Südbrücke wird möglicherweise bereits in der kommenden Stadtratssitzung gesprochen. Dabei geht es dann auch um die Frage, ob die Schlachthofkreuzung zu einem Kreisverkehr umgebaut wird.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Über die Anbindung der neuen Südbrücke wird möglicherweise bereits in der kommenden Stadtratssitzung gesprochen. Dabei geht es dann auch um die Frage, ob die Schlachthofkreuzung zu einem Kreisverkehr umgebaut wird.

Geplant wird die Behelfsbrücke nun nördlich der Südbrücke näher am Campingpark, weil es auf der anderen Seite mit einem Nebenarm der Saale wertvolle Biotopfläche gebe. Vorgesehen ist lediglich ein angehängter Gehweg auf der Nordseite, nachdem es nach Einschätzung der Planer für Radfahrerinnen und Radler unterhalb der Brücke vorübergehend zumutbare Umwege zur Querung der Saale gebe.

Einzelne Bäume müssen fallen

Unter dem Strich werde die Behelfsbrücke eine ähnliche Verkehrskapazität wie die bestehende Brücke haben, so Ingenieur Bauer. Geprüft werde allerdings noch der Lärmschutz auf dem Provisorium.  Sollte dafür eine Herabsetzung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 Stundenkilometer nicht ausreichen, werde weitergehende Vorsorge denkbar, so Bauer. Unvermeidbar sei es wohl, dass dem Projekt einzelne Bäume am Saale-Ufer zum Opfer fallen.        

Die Anbindung der Behelfsbrücke, aber auch der endgültigen Brücke, an die bestehenden Straßen soll in einer der nächsten Stadtratssitzungen Thema werden. Dabei wird es auch um die Frage gegen, ob die Schlachthofkreuzung in einen Kreisverkehr  umbaut wird.

Planfeststellung erforderlich

Ausdrücklich betonte Joachim Dietz die Unwägbarkeiten für den Brückenbau. Nach der jetzt durch den Stadtrat getroffenen Wahl der Vorzugsvariante gehe es an die weitergehende Entwurfsplanung. Unsicherheitsfaktoren für den Zeitplan seien der Ausgang der bevorstehenden Baugrunduntersuchung, die Entwicklung der Baukosten, die Zusage von Bundesmitteln und der Verlauf des erforderlichen Planfeststellungsverfahrens.

 
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