Nicht jede Institution hat in den vergangenen Monaten gleich intensiv unter den Folgen der Corona-Krise gelitten. Die Volkshochschule Bad Kissingen und Hammelburg jedoch gehörte zu den stark Betroffenen. Das ging aus dem Bericht hervor, den Michael Balk, der neue Leiter der VHS, jüngst dem städtischen Ausschuss für Bildung, Kultur, Familie und Soziales vorlegte.
Die von staatlicher Seite verhängten Einschränkungen unterbanden im Frühjahrssemester zunächst jeglichen Kursbetrieb. Besonders schwierig, berichtete Balk, sei danach gewesen, dass die zunächst bis Ende Mai folgenden schrittweisen Verlängerungen der Frist, in der Kursbetrieb unterbunden war, jeweils nur sehr kurzfristig bekanntgegeben worden seien.
Auswirkungen werden spürbar bleiben
Auswirken werde sich die Corona-Pandemie weiterhin, erklärte Balk, und das nicht nur, weil potenzielle Teilnehmer vielleicht Sorge haben, in Kurse zu gehen. Die Planung für das bevorstehende Herbstsemester sei sehr schwierig. Probleme bereite unter anderem die Raumfrage. Wegen der als Folge der Corona-Krise beschränkten Teilnehmerzahl, ergebe sich außerdem oft ein Finanzierungsproblem.
Für manche Arten von Kursen seien die Hürden besonders hoch. Als Beispiele führte Balk die Arbeit mit Lebensmitteln, Körperkontakt in Kursen, die Nutzung von Geräten und Computern und den Aufenthalt in Hallen, vor allem bei Fremdnutzung, an. Dort, wo Kurse möglich sind, steige der Aufwand durch die Unterweisung in Hygienekonzepte und durch deren Umsetzung. Der Bayerische VHS-Verband gehe im Übrigen davon aus, dass auch 2021 noch Auswirkungen zu spüren sein werden.
Herbstprogramm wird im September verteilt
Trotzdem werde es ein Herbstprogramm geben. Es sei gerade in Vorbereitung und solle Mitte September an die Haushalte verteilt werden. Die Zahl der darin angebotenen Kurse sei notgedrungen reduziert. Grundsätzlich, so Balk, gehöre zum Konzept für den Umgang mit der Situation in Zeiten von Corona, die Konzentration auf Stammkurse. Neue Kurse werde es weniger geben.
Zu den Gegenmaßnahmen gegen die Auswirkungen von Einschränkungen, wie den erlebten, gehört für Balk als Alternative zur Kursabsage eine schrittweise, vorsichtige Bewegung in Richtung Digitalisierung. Im Ausschuss verwies er zudem auf gezieltere Werbe- und Marketingmaßnahmen. Zudem müsse man Hygienekonzepte sicher, aber benutzerfreundlich gestalten und den jeweiligen Umständen anpassen.
Warum die VHS Bad Kissingen und Hammelburg entstand
Ihren aktuellen Status als Volkshochschule Bad Kissingen und Hammelburg hat die Einrichtung seit Anfang 2019. Durch den Zusammenschluss schufen die VHS Hammelburg und die VHS Bad Kissingen die Voraussetzungen, um nach wie vor die Mindestkriterien einer Mitgliedschaft im Bayerischen Volkshochschulverband (BVV) zu erfüllen. So kann man weiterhin Personalfördergelder und Staatszuschüsse über den BVV erhalten. Alleine, so Balk, hätten die beiden früher eigenständigen Volkshochschulen die Anforderungen jeweils nicht erfüllt.
Durch den Zusammenschluss gehören der Institution nicht nur die zwei Städte an. Einbezogen sind im Landkreis neben Bad Kissingen und Hammelburg sieben weitere Orte: Bad Brückenau, Euerdorf, Bad Bocklet, Burkardroth, Oberthulba, Oerlenbach und Nüdlingen. Diese neun Kommunen verfügten zusammen über ein Potenzial von gut 67 000 Einwohnern.