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Bad Kissingen: Warum der Neuanfang beim BRK-Kreisverband ins Stocken geriet
Zunächst sah alles gut aus: Im März wählten die BRK-Mitglieder eine andere Vorstandschaft. Im August kam die neue Geschäftsführerin ins Amt. Doch die ist nun wieder weg.
Die Aufgaben des Bayerischen Roten Kreuzes sind vielfältig. Unser Bild zeigt einen Rettungswagen im Einsatz.
Foto: Archiv René Ruprecht | Die Aufgaben des Bayerischen Roten Kreuzes sind vielfältig. Unser Bild zeigt einen Rettungswagen im Einsatz.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

Im BRK-Kreisverband ist wohl doch noch nicht alles perfekt. Nach dem Wechsel der Führungsriege im März 2021 schien sich die Lage entspannt zu haben. Gemeinsam mit der neuen Geschäftsführerin Margit Schmaus wollte die Vorstandschaft ab 1. September dieses Jahres in eine neue Zukunft starten, hieß es beim Pressetermin im August. Doch daraus ist offenbar nichts geworden, denn Schmaus arbeitet inzwischen nicht mehr beim Roten Kreuz.

"Wir haben das Arbeitsverhältnis zum 29. Oktober aufgelöst", sagt Kreisverbandsvorsitzende Bernhilde Sebald-Roth auf Anfrage dieser Redaktion. Die Entscheidung sei einstimmig bei einer Vorstandssitzung am 28. Oktober gefallen, an der 20 von 24 Mitgliedern teilnahmen.

Wichtige Zielvorgaben 

Die Vorstandschaft habe sich seinerzeit drei Zielvorgaben für die Besetzung der Geschäftsführung gegeben, sagt Sebald-Roth und zählt auf: 1. Die Vorstandschaft bestimmt anstehende Themen mit. 2. Das Personal muss in die Arbeit der Geschäftsführung einbezogen werden. 3. Die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen ist wichtig.

"Diese Ziele wurden nicht eingehalten", sagt die Kreisverbandsvorsitzende und weist darauf hin, dass sich die Vorstandschaft mit Schmaus seinerzeit über künftige wichtige Inhalte ihrer Tätigkeit ausgetauscht habe. Ein großes Anliegen sei den Verantwortlichen im Vorstand gewesen, dass künftig Personal und Ehrenamtliche von der Geschäftsführung besser integriert werden, dass "mehr geredet" und im Notfall auch geschlichtet werde, sagt Sebald-Roth.

Auch beim Patientenfahrdienst des Bayerischen Roten Kreuzes fühlen sich Menschen, die Hilfe brauchen, aufgehoben.
Foto: Archiv Susanne Wiedemann | Auch beim Patientenfahrdienst des Bayerischen Roten Kreuzes fühlen sich Menschen, die Hilfe brauchen, aufgehoben.

Schmaus habe gute berufliche Qualitäten, wenn es darum geht, ein Unternehmen zu sanieren, sagt Sebald-Roth. Doch was die Arbeit beim Roten Kreuz betrifft, gehe es oft "erst mal um den Menschen".

Margit Schmaus (Bad Brückenau) äußert sich auf telefonische Anfrage dieser Redaktion kurz und knapp: "Ich werde keine Interviews geben." Sie kündigte jedoch Informationen zu diesem Thema "von offizieller Seite" an. Was das genau bedeutet, wollte die 53-Jährige auf Nachfrage nicht beantworten.

Paukenschlag im BRK-Kreisverband schon im März

Zur Erinnerung: Vor der Mitgliederversammlung im März 2021 war die Stimmung unter den Angestellten und Ehrenamtlichen im Kreisverband sehr schlecht gewesen. Damals hieß es aus internen Kreisen, der Führungsstil der damaligen Kreisverbandsspitze habe unter haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon länger für Unmut gesorgt.

Das Ergebnis der Neuwahlen am 28. März 2021 in der Alten Aula in Münnerstadt war dann ein Paukenschlag, weil die Spitze des Vorstands ausgetauscht wurde: Bernhilde Sebald-Roth (Bad Kissingen) löste  Dr. Alexander Siebel (Bad Kissingen) als Vorsitzende ab. Siebels erster Stellvertreter MdL Sandro Kirchner (Premich) verlor seinen Posten an Michael Brendler (Bad Kissingen). Zweiter Stellvertreter Johannes Wegner (Poppenlauer) trat aus gesundheitlichen Gründen zur Wahl nicht mehr an. Der neue "Zweite" hieß ab sofort Dr. Markus Full (Fuchsstadt).

Einigkeit war das Ziel

"Sie stehen für einen Neuanfang", hatte der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Michael Brendler beim Pressetermin im August zu Margit Schmaus gesagt und damit ganz offensichtlich an jene von Unruhe geprägte damalige Situation innerhalb des Kreisverbands erinnert. Denn immerhin arbeiten dort neben rund 110 festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch rund 1800 ehrenamtlich aktive Mitglieder. "Wir müssen nun alte Zöpfe abschneiden", spielte Brendler damals auf einst problematische Führungsstrukturen innerhalb des Kreisverbands an und trug der Diplom-Betriebswirtin an, die Mitglieder "wieder zu vereinen".

 
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  • Funkenstern
    Es kann schon fatal anmuten, wenn studierte Zahlenakrobaten in einer Institution mitreden sollen, von deren Aufbau, Betrieb und wohlwollender Wahrnehmung in der Öffentlichkeit keinerlei Ahnung zu bestehen scheint. Die Gehälter exorbitant, die Leistung schmal bis nutzlos. An der Basis werden die Leute verschlissen und ich für meinen Teil habe mein finanzielles Engagement zu Gunsten dieser Einrichtung eingestellt.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Ich würde mal sagen, dass die Putschisten die Quittung bekommen haben und die Gründe für den Streich im März vorgeschoben und lanciert waren.
    Als Außenstehender erweckt das nun den Anschein, dass mit gezinkten Karten gespielt wurde. Der Kreisverband ist seit Monaten handlungsunfähig und eine Schande! Es wird sich um nichts gekümmert und weiter Leute verschlissen!
    Alle sollten unverzüglich zurücktreten!
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