
"Die Bewegung Fridays for Future hat uns zum Nachdenken angeregt", sagte CSU-Fraktionssprecher Siegfried Erhard unlängst im Kreisausschuss. Bei der jüngsten CSU-Klausurtagung sei darüber diskutiert worden, wie man den Landkreis bezüglich des Themas Klima und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücken könnte. Lediglich eine Resolution dazu zu beschließen, sei zu wenig, sagte Erhard. Man habe nach einer Möglichkeit gesucht, Anreize zu schaffen, "denn jeder einzelne kann sich hier bei uns einbringen".
Häufig fehle bloß der Anstoß dazu, nachhaltig zu denken und zu handeln, so Erhard weiter. Deswegen sei man darauf gekommen, einen Nachhaltigkeitspreis auszuloben. Im Rahmen dieser Auszeichnung soll gerade auf umsetzbare Beispiele in unserer Umgebung verwiesen werden – Ideen, die "möglichst ansteckend" wirken sollten.
Lösungen zum Klimawandel
Die CSU-Kreistagsfraktion stellte im Ausschuss also den förmlichen Antrag an den Kreistag, einen Nachhaltigkeitspreis mit einem Preisgeld von 10 000 Euro auszuloben. Das Thema wurde von den Ausschussmitgliedern positiv aufgenommen. Waldemar Bug (ÖDP) fand, dass alle mithelfen müssten, Lösungen zu finden, um den Klimawandel abzufedern. Auch Johannes Wegner (B'90/Die Grünen/BfU) begrüßte diese Idee und wollte wissen, wie die Richtlinien aussehen.
Landrat Thomas Bold stellte zur Diskussion, ob die Jury vom Kreistag oder von einem Ausschuss zusammengestellt werden sollte. Das Thema wird nun im Wirtschafts- und Umweltausschuss angegangen. Im Etat 2020 ist der Nachhaltigkeitspreis bereits vorgesehen.
Öffentliche Vergabe vorgesehen
Ansprechen will man mit dieser Idee Schulen, aber auch die Wirtschaft sowie andere Interessierte, die "vorbildliche, innovative Projekte" aufweisen können, hieß es im Ausschuss. Gewünscht seien hier Ideen zu den Themen Ökologie, Ökonomie und Soziales. Besonders interessant erscheinen Beispiele, die hier im Landkreis verankert, aber jederzeit übertragbar sind, sagte Fraktionssprecher Erhard.
Der Preis soll erstmals schon 2020 vergeben werden – und zwar öffentlich. Die Auswahl der Preisträger müsse begründet werden, erläuterte Erhard, der sich von dieser öffentlichen Anerkennung auch eine "Vorbildfunktion" erhofft.