"Wir sind in der Zielgeraden und wollen im August den Bauantrag einreichen", erläuterte Architekt Siegbert Wagner dem Stadtrat zum Planungsstand des Kurparkresorts. Es soll als Ersatz für das 2014 abgerissene Kurhaushotel am Kurpark entstehen.
Am Rande der Sitzung am Mittwochabend ging Wagner auf Nachfrage dieser Redaktion auf den Bauzeitenplan ein. Sollte die Baugenehmigung zügig erteilt werden, könne noch Ende 2021 mit dem Bau begonnen werden. Der Architekt rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren.
Mit seinen planenden Kollegen präsentierte Wagner die seit der ersten Vorstellung im Herbst weiterentwickelten Pläne mit kleineren Änderungen. Nach der Behandlung in mehreren vorausgegangen Sitzung gab es keine grundsätzlichen Einwände gegen die Fassade mehr.
Keine Diskussionen mehr zur Fassadengestaltung
Rainer Kriebel umriss noch einmal die Grundzüge der Architektur. Das Hotel mit bis zu 140 Zimmern sollen im Erdgeschoss Arkaden schmücken, die Anordnung der Geschosse folgt dem Prinzip der Kollosalordnung, bei der die Pfeiler an der Fassade mehrere Geschosse übergreifen. "Wir haben uns getraut, die Architektursprache des Arkadenbaus gegenüber zu übernehmen", sagte er zur dortigen Überhöhung des Arkadenganges in der Mitte. Um auch modernere Elemente zu berücksichtigen, seien die Arkadenbögen flacher gehalten. "Es ist gefährlich, wenn man alles übernimmt", kommentierte er diese Entscheidung.
Bewusst zurückhaltender sei der Bereich mit den rund 50 barrierefreien Wohnungen gestaltet. "Das wollen wir an dieser Stelle nicht verschleiern. Ein Gestaltungsmerkmal wird das Verbergen der Haustechnik unter Streckmetall sein, um die Dachlandschaft nicht zu beeinträchtigen.
Diskussionen um die Fassadengestaltung gab es nicht mehr. Nikola Renner (CSU) warf allerdings die Frage auf, wie sich der in Ocker eingefärbte Sichtbeton an der Hotelfassade in die Umgebung einfügt. Das könne riskant werden, wenn es nicht harmoniert, meinte sie. Architekt Wagner verwies auf die Materialproben, die vor der Bauausführung zu Begutachtung vorgelegt werden sollen.
Zweifel an der Anlieferung
Länger diskutierte der Stadtrat über den Lieferverkehr zum Hotel. Er soll über eine Betriebsgarage von der Prinzregentenstraße aus erfolgen. Architekt Wagner rechnet mit sechs Lieferfahrzeugen in Kastenwagen-Größe. Das zog Steffen Hörtler (CSU) nach seinen Erfahrungen in der Hotellerie und am Heiligenhof in Zweifel.
Er rechnet eher mit 40-Tonnern, die dann auf der Straße entladen werden müssten und für Behinderungen sorgen würden. Es werde sich um 18-Tonner handeln, ergänzte Zweiter Bürgermeister Anton Schick (DBK), teilte aber die Bedenken, dass diese großen Fahrzeuge nicht in die Garage passen könnten.
Aussprache endete abrupt
Dann endete die Aussprache abrupt. Peter Eggen (AfD) stellt einen Antrag auf Schluss der Debatte. Die Planungen seien in den Vorbesprechungen schon so detailreich erfolgt, dass nun eigentlich keine Änderungen mehr möglich seien. Mit 16:10 Stimmen folgten die Stadtratsmitglieder dieser Einschätzung.
Trotzdem kam das Resort noch einmal auf den Tisch. Und zwar über eine erforderliche Änderung des Bebauungsplanes für das Vorhaben. Ausdrücklich weist das Wasserwirtschaftsamt in einer Stellungnahme auf den Schutz der nahen Quellen hin. Deswegen soll die alte Tiefgarage am Rondell zum Kurpark, die noch besteht, und in der aktuell Grundwasser steht, zurückgebaut werden. In der vorhandenen Umfassung soll eine neue errichtet werden.
Außerdem soll die Wendeanlage am Kurgarten umgebaut und die Freianlagen zwischen Hotel und Maxbrunnen neu gestaltet werden. Dort werden die bestehenden Pflanzbeete entfernt. Der Stadtrat stimmte den Änderungen des Bebauungsplanes zu.