Der BRK-Landesverband hat nun in Bad Kissingen "durchgegriffen" und die vom Vorstand abgesetzte Geschäftsführerin wieder ins Amt gehoben. Doch damit sind die Probleme wahrscheinlich nicht gelöst. Denn längst ist klar, dass der Kreisverband in sich tief gespalten ist.
Wie groß die Zahl der Köpfe in diesen "Lagern" ist und welche Intentionen diese Personen verfolgen, lässt sich von außen, auch wegen der Größe des Verbands, nur erahnen. Denn registriert sind im Bad Kissinger Kreisverband immerhin 1800 ehrenamtlich aktive Mitglieder sowie 5300 Fördermitglieder und es sind 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort beschäftigt.
Einen Hinweis darauf, wie es im Inneren des Verbands aussieht, kann man vielleicht daraus ablesen, dass sich bei der Mitgliederversammlung im März dieses Jahres von rund 600 Wahlberechtigten eine deutliche Mehrheit dafür entschied, die alte Führungsriege komplett auszutauschen und neu mit Personen zu besetzen, die für einen Neuanfang einstehen.
In dem seinerzeit neu gewählten Vorstand saßen bis dato auch Männer und Frauen, die seit Jahrzehnten mit Herzblut das Anliegen des Roten Kreuzes mittrugen, wie zum Beispiel die Vorsitzende Bernhilde Sebald-Roth (80), die dem Roten Kreuz mit Unterbrechung seit 1973 verbunden ist.
Dass man vonseiten des Landesverbands diesen langjährigen Ehrenamtlichen und Beschäftigten jetzt nicht zuhörte, sondern der Meinung der Geschäftsführerin Priorität einräumte, die erst zwei Monate im Kreisverband arbeitet, ist schwer nachzuvollziehen. Kein Wunder, dass die drei Vorsitzenden jetzt "hingeschmissen" haben und ein Mitarbeiter nun nach fast 30 Jahren seinen Dienst beim Roten Kreuz quittiert hat.