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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Lichterglanz auf dem Marktplatz fällt aus
Das coronabedingte Nein der bayerischen Staatsregierung zu Weihnachtsmärkten schlägt in die Kurstadt durch. Ein Fünkchen Hoffnung auf Budenzauber am Marktplatz bleibt. 
Der Lichterglanz findet in Bad Kissingen auch 2021 coronabedingt nicht statt.
Foto: Romana Kochanowski | Der Lichterglanz findet in Bad Kissingen auch 2021 coronabedingt nicht statt.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 11.02.2024 12:23 Uhr

"Der Bad Kissinger Weihnachtstreff wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden", teilt Pro Bad Kissingen mit. Letzten Anstoß zu der Entscheidung gab die Pressekonferenz von Ministerpräsident Markus Söder zur Verschärfung der Hygienevorschriften am Freitagmittag.

Bis dahin hatte es in Bad Kissingen noch Hoffnungen auf die Ausrichtung des vergleichsweise überschaubaren Weihnachtstreffs gegeben. "Die Realität hat uns eingeholt", heißt es nun in einer Pressemitteilung von Pro Bad Kissingen. "Die Enttäuschung darüber trifft alle, die sich so sehr auf den Lichterglanz und die schönen Momente mit Freunden und Verwandten unter dem Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz gefreut haben", so Klaus Bollwein, Geschäftsführer von Stadtmarketing Pro Bad Kissingen und Wirtschaftsförderer für Handel und Gastronomie in der Innenstadt.

"Jede Entscheidung hätte falsch sein können"

Hinter Wirten, Händlern und dem Team von Pro Bad Kissingen liegen nach dem Schilderungen Bollweins Tage voller Sorgen. "Die exponentiell steigenden Zahlen verhießen nichts Gutes", räumt er ein. Dennoch habe man den schon länger geplanten Aufbau angepackt. "Jede Entscheidung hätte falsch sein können", blickt er auf den Gedankenprozess zurück.

Nicht aufzubauen hätte man bereut, wenn sich die Inzidenzen wieder nach unten bewegt hätten. Nun kam es anders, und zum Frust kommen erschwerend Aufbaukosten von gut 10 000 Euro für Pro Bad Kissingen dazu.

Nürnberger Christkindlesmarkt als Vorbild

Hinter den Kulissen hatte sich der Verein auf unterschiedliche Szenarien eingestellt. So gab es  verschiedene Ansätze für eine mögliche 2G/2G+-Regelung mit Zugangskontrollen für die Besucher. Zum Vorbild habe man sich den Nürnberger Christkindlesmarkt genommen. Geplant war demnach auch, möglicherweise zwei Hütten zur Schaffung sogenannter Gastro-Inseln umzubauen, um so die Einhaltung der Hygienevorschriften zu gewährleisten.

Dahinter standen mehrere Gedanken: "Wir wollten uns bei den Bürgern bedanken, die sich für eine Impfung entschieden haben und damit ihren ganz persönlichen Betrag geleistet haben, dass der Weihnachtsmarkt für diesen Kreis der Besucher hätte stattfinden können", ergänzt Bollwein.

Dramatische Entwicklung bei den Corona-Zahlen

Die Verantwortlichen und Betreiber der Hütten verweisen aber auch auf die dramatischen Entwicklungen der Corona-Zahlen. " Wir sind uns der Verantwortung gegenüber den Mitbürgern bewusst, denn die Gesundheit der Bevölkerung genießt höchste Priorität", so der Geschäftsführer.

Gleichzeitig übt Pro Bad Kissingen Kritik: Organisatoren und Wirte hätten sich gewünscht, dass von der Staatsregierung aus München nach der vollmundigen Ankündigung vom Oktober eine genauso beherzte und verlässliche Absage frühzeitiger gekommen wäre, so Pro Bad Kissingen.  Damals habe der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger verkündet, dass die Weihnachtsmärkte in 2021 stattfinden werden. Das habe auch in Bad Kissingen Vorfreude geweckt.

Kann das Kinderkarussell bleiben? 

Wie geht es nun weiter? Am Montag soll über das weitere Vorgehen in Bad Kissingen beraten werden. Eventuell soll es wie im Vorjahr, als der Lichterglanz ebenfalls coronabedingt ausfiel, ein Preisausschreiben der Bad Kissinger Geschäftswelt geben.

Geprüft werden soll auch, ob nicht in der Adventszeit das Kinderkarussell am Alten Rathaus unter strengen Hygieneauflagen betrieben werden kann. Auch die Öffnung von zwei bis drei Buden kann sich Klaus Bollwein vorstellen, an denen Besucher beim Gang durch die Fußgängerzone ohne große Menschenansammlung unter Einhaltung der Abstände vorbeikommen. Das könnte Händlern helfen, die durch die Pandemie-Monate eventuell in Existenznöten stecken.

Termin für den Abbau fraglich

Auch entschieden werden muss zu Wochenbeginn, ob die Buden gleich abgebaut werden sollen. Dafür spräche laut Bollwein, dass sich dann Nachtschwärmer nicht zum Feiern um den Weihnachtsbaum treffen können. Bereuen werde man den raschen Abbau aber, wenn die lokale Inzidenz in den Adventswochen überraschend stark sinkt und überraschend doch noch etwas Lichterglanz erlaubt.   

 
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Kommentare
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  • lbs
    Richtige Entscheidung aus München. Ich weiß nicht, warum Herr Bollwein nach Lösungen sucht um ein Kinderkarusell und 2 Buden aufzulassen. Zu=Zu und da braucht man nicht auf ein Senkung der Zahlen zu warten, um dann die Buden zum Saufen wieder zu öffnen um die Zahlen deswegen wieder in die Höhe steigen zu lassen.
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  • Bauknecht
    Endlich konnte sich Söder durchringen. Die Infizierten ringen um ihr Leben. Die Dummen jaulen, weil sie nicht festen können. Abgeschafft in der jetzigen Situation gehören sämtliche Menschenansammlungen. Impfpflicht muß her und hohe Strafen für solche, die der Allgemeinheit schaden.
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