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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Kritik an Informationspolitik zum Prinzregentenpark
Die Präsentation zu den gut gut 150 geplanten Wohnungen am Bahnhof war sehr umfangreich. Es gab Lob, aber Stadtratsmitglieder hätten sie gerne früher in der Hand gehabt.
Am Bahnhof hinter den Gleisen soll ein Wohnbauprojekt entstehen.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Am Bahnhof hinter den Gleisen soll ein Wohnbauprojekt entstehen.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 10.02.2024 16:12 Uhr

Die Konzentrationsfähigkeit der Stadtratsmitglieder am Mittwochabend war auf eine harte Probe gestellt. Zwei Präsentationen zum Wohnprojekt Prinzregentenpark und zum Erschließungsgebiet Bad Kissingen Nord bildeten den Kern der dreistündigen Sitzung.

Allein 50 Seiten umfasst die Darstellung des Wohnprojektes Prinzregentenpark mit Fakten, Bildern, Grafiken historischen Bezügen und der einen oder anderen Architektenpoesie. Geduldig standen Planer Martin Schirmer und Investor Niko Rotschedl hinterher  Rede und Antwort.

Den Wortmeldungen nach gefiel den Stadtratsmitgliedern, was sie zu sehen bekamen. Weil viele Stadträte die Präsentation offenbar zum ersten Mal sahen, gab es großen Informationsbedarf. Zumal am selben Tag eine weitreichende Entscheidung fiel. Die Verwaltung soll einen städtebaulichen Vertrag mit den Investoren vorbereiten, um eine Bauleitplanung auf den Weg zu bringen.

"Fehlende Vorbereitung"

Manche hätten gerne früher ausführlichere Unterlagen gehabt, um gezielter Nachzufragen zu können. Die fehlende Gelegenheit zur Vorbereitung monierte Stadtrat Andreas Kaiser (Freie Wähler). Eine Bereitstellung der Präsentation vor dem Sitzungstag hätte die Fragerunde abgekürzt, zeigte er sich überzeugt. Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) stellte in Aussicht, diesen Einwand künftig zu beherzigen.

Steffen Hörtler (CSU) erinnerte erneut daran, dass er es am liebsten gesehen hätte, wenn die Stadt das Gelände selbst zu Überplanung erworben hätte. Er äußerte Unverständnis darüber, warum Mitinvestor Anton Schick (DBK) als Stadtratsmitglied vom Kauf des Geländes abgeraten habe, aber in seiner Rolle als Unternehmer anders gehandelt habe. Allerdings schränkte Hörtler ein: "Da ist rechtlich alles sauber gelaufen".       

Dreigeschossige Bauweise 

Die Fragerunde zeigte auch, dass etliche Details zu dem Vorhaben noch offen sind. "Wir sind in der Weiterentwicklung", ließ der Planer Wissen. Es zeichnet sich eine dreigeschossige Bauweise mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss ab. Die Dächer sollen begrünt werden.

Niko Rotschedl erläuterte auf Nachfrage, dass wohl zur Hälfte Eigentums- und zur Hälfte Mietwohnungen entstehen. Nach ersten Absprache mit dem Beratungsbüro für die Aufnahme Bad Kissingens in das Weltkulturerbe zeichne sich eher die Anordnung der zehn Stadtvillen in einer klaren Linie als mit einem Versatz an. Spielräume gibt es noch bei den Wohnungsgrößen.        

Ins Auge gefasst sind zwei Bauabschnitte für den Wohnungsbau und ein dritter für die Sanierung der denkmalgeschützten Güterhalle für öffentliche Nutzung. Sie soll mit einem modernen Anbau und dem historischen Pflaster ringsherum einen besonderen Charakter erhalten.  

Zweigruppiger Kindergarten: Betreiber offen 

Bereits im ersten Bauabschnitt könnte mit dem Vorhaben ein zweigruppiger Kindergarten entstehen. Allerdings werde die Prinzregenten GmbH & Co. KG nicht selbst der Betreiber, verdeutlichte Rotschedl. Dazu müsse man jemanden finden.

Für Autos ist an eine Straßenanbindung über die Bergmannstraße gedacht. Die Häuser selbst sollen keine Zufahrten bekommen. Geparkt wird in zwei Tiefgaragen, an der bestehenden Böschung wahrscheinlich halboffen. Im Süden ist an einen Wendehammer gedacht, weil eine Anbindung an den Ostring kaum machbar sei. Rotschedl geht davon aus, dass es nach bisherigen Berechnungen keinen Lärmschutzwall am Ostring braucht. Der erforderliche Schutz könne durch die Gestaltung der Gebäude erzielt werden.

Wichtig ist dem Stadtplaner ein durchgängiges Quartier, was auch durch eine Radwegeanbindung etwa mit einer neuen Brücke oder der bestehen Bahnbrücke über den Ostring zum Ausdruck kommen soll. Entsprechend solle es keine Einzäunung geben. Ein konkreter Bauzeitenplan und das angepeilte Investitionsvolumen kamen nicht zur Sprache. 

 
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Kommentare
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    die bürger der stadt haben es doch in der hand
    daher augen auf bei der stadtrats bürgermeister wahl
    und sich dann bitte nicht beschweren wenn der bürgermeister die stadt langsam aber sicher auf kauft
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  • f. p.
    Und so wird das wunderschöne kleine Städtchen Bad Kissingen wieder mal an einer einzigen Stelle mit 150❗❗❗❗❗ Wohnungen zuge... 💩❗ Man darf dann auch davon ausgehen, wenn es nichts mit dem Kurhaus Hotel wird, dass man da auch noch 100 Wohnungen hinpflastert. Ich finde die Innenstadt- Bebauungsucht zum kotzen.
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    100 Wohnungen sind doch besser als die Baulücke an schönster Stelle
    Aber dann bitte auch für sozialschwache
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  • J. S.
    Auch für Sozialschwache! Ein frommer Wunsch. Wo soll das Geld dafür herkommen?
    Ist doch nur Taktik um an die Baugenehmigung zu kommen. Später wird man entsprechende Erklärungen und Ausreden vortragen.
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  • f. p.
    Ich kann Ihren Kommentar so nicht stehen lassen. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich es nicht gut finde wenn die ganze Stadt mit Wohnungen zuge..💩wird. Es ist mir aber lieber es macht ein Kissinger Unternehmen,ein anderes deutsche Unternehmen oder auch eine Privatperson, als Firmen aus Ungarn (Sanatorium Fronius), China (Hotel Vier Jahreszeiten) Russland ( Fürstenhof) die beim Kauf ihre Ankündigungen daraus moderne Hotels zu bauen seit mindestens 2 und mehr Jahren nicht einhalten und alles verkommen lassen. Die Stadt, die ohnehin sich nicht mehr so intensiv um den Kurort bemüht, sollte die Kurzonensatzung endlich abschaffen. Dann könnte man aus den genannten Häusern wunderschöne Eigentumswohnungen machen und würde eine andere schöne Fäche nicht mit selbigen zu..💩❗
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    welch wunder das herr bürgermeister die halle gekauft hat

    kauft der herr bürgermeinster evlt auch den fürstenhof
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