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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Jetzt hat die Stadt endlich eine Justiziarin
Eineinhalb Jahre lang blieb die Juristenstelle der Stadt Bad Kissingen unbesetzt. Offenbar gestaltete es sich eine Zeit lang schwierig, eine geeignete Person zu finden.
Sophia Weidenthaler leitet seit Juli die Stabsstelle 'Zentrale Rechtsangelegenheiten'.
Foto: Isolde Krapf | Sophia Weidenthaler leitet seit Juli die Stabsstelle "Zentrale Rechtsangelegenheiten".
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:20 Uhr

Sophia Weidenthaler heißt die neue Justiziarin bei der Stadt Bad Kissingen. Seit 1. Juli leitet die 26-Jährige die Stabsstelle III "Zentrale Rechtsangelegenheiten und Vergabe".  Schon während des Studiums lag ihr Augenmerk auf den Fällen des öffentlich-rechtlichen Bereichs. "Die Bandbreite der Themen in der öffentlichen Verwaltung ist sehr groß und spannend", sagt Weidenthaler im Gespräch mit dieser Redaktion.

Seit der frühere städtische Justiziar Joachim Kohn Ende 2019 aus Bad Kissingen weggegangen und sich beruflich neu in Traunstein verankert hatte, war seine Stelle in der Stadtverwaltung verwaist gewesen. Es bedurfte mehrerer Ausschreibungen, bevor man die Position nun wieder besetzen konnte. Offensichtlich war es nicht leicht, eine geeignete Person für die doch recht umfangreiche und anspruchsvolle Aufgabenstellung zu bekommen. Der Justiziar war schließlich vormals Leiter einer der vier großen Abteilungen in der städtischen Verwaltung gewesen. Dann hatte die Stadt aber die Anforderungen für die Besetzung der Juristenstelle "heruntergesetzt".

Mehrere Ausschreibungen

In der Ausschreibung für diesen Posten vom Juni 2020 beispielsweise, die seinerzeit auch auf Facebook zu lesen stand, wurde die Leitung einer "Stabsstelle Zentrale Rechtsangelegenheiten" mit einer "unterstützenden Mitarbeiterin" gewünscht. Dabei muss man wissen, dass Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) im vergangenen Jahr die Organisationsstruktur der Stadtverwaltung neu ausrichtete, um, wie er damals sagte, "die Verantwortung auf mehrere Köpfe zu verteilen". Denn mit Vakanzen in der Rechtsabteilung und seinerzeit auch noch in der Bauabteilung hatten sich zunehmend zusätzliche Verantwortlichkeiten für den Geschäftsleitenden Beamten Gerhard Schneider ergeben.

Verließ Bad Kissingen Ende 2019 in Richtung  Oberbayern: Der frühere städtische Rechtsrat Joachim Kohn.
Foto: Archiv Siegfried Farkas | Verließ Bad Kissingen Ende 2019 in Richtung  Oberbayern: Der frühere städtische Rechtsrat Joachim Kohn.

Die "Zentralen Rechtsangelegenheiten" sind jetzt, zusammen mit zwei weiteren Stabsstellen (Rechnungsprüfung/Controlling und Öffentlichkeitsarbeit/Wirtschaftsförderung) unmittelbar dem Bereich des Oberbürgermeisters zugeordnet. Durch diese Einordnung der Stelle könne der juristische Sachverstand einfacher "alle Organisationseinheiten in juristischen Fragestellungen begleiten", hatte es 2020 geheißen.

Freude auf die anstehenden Aufgaben

Die Pandemie habe die Ausschreibung sicher auch etwas komplizierter gemacht, sagt Pressesprecher Thomas Hack auf Anfrage dieser Redaktion. Tatsächlich habe es etliche Bewerbungen gegeben, einige Bewerber seien auch in die engere Wahl gekommen, so Hack weiter. Aber es sei dann "teilweise auch an persönlichen Konstellationen" gescheitert. Jetzt sei man froh über die Neubesetzung mit Weidenthaler, zumal die Juristin neben der fachlichen Qualifikation auch noch eine "enge Verwurzelung in ihre Heimatstadt Bad Kissingen" mitbringt.

Sophia Weidenthaler ist, nach eigenen Angaben, gespannt auf die umfangreiche Aufgabenstellung in der städtischen Verwaltung. Zunächst sei freilich viel theoretische Arbeit gefragt. "Man muss sich in Vieles erst mal einlesen", sagt die Juristin über ihre aktuelle Einarbeitungsphase. "Aber ich freue mich auf die praktische Anwendung."

Die gebürtige Bad Kissingerin studierte nach dem Abitur am Jack-Steinberger-Gymnasium ab 2013 Jura in Würzburg. "Ich habe mich schon früh für Gesetze begeistern können", sagt sie und lacht, denn sie weiß, dass viele Leute diese Materie als "eher trocken" einstufen. "Ich finde die Beschäftigung mit dem Gesetz als extrem abwechslungsreich."

Praktische Ausbildung schon in Bad Kissingen

2018 wurde sie zum Referendariat dem Landgericht Schweinfurt zugewiesen. Die Stationen der praktischen Ausbildung durchlief sie in Bad Kissingen (Amtsgericht, Landratsamt und Anwaltskanzlei). Im Dezember 2020 machte sie das Zweite Staatsexamen.

Schon während des Referendariats konnte sie angeben, wo sie später mal gern arbeiten würde, sagt Weidenthaler. "Ich wollte gern nach Bad Kissingen, denn hier bin ich fest verwurzelt und habe meine Familie und Freunde", sagt die junge Frau, die mit ihrem Mann und einem dreijährigen Sohn in der Kurstadt lebt. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst in einer anderen Kommune, bis sie dann erfuhr, dass die Stadt Bad Kissingen jemanden für die Rechtsabteilung sucht. "Ich finde es schön, dass ich meine beruflichen Kompetenzen jetzt in meiner alten Heimat einsetzen kann."

 
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Kommentare
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  • wb_schultze@t-online.de
    Frage mich dann doch, was die Aussage, dass die anderen Bewerber "teilweise an persönlichen Konstellationen gescheitert sind" bedeuten soll. Bin ich "ein Schelm, der Böses dabei denkt"?
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