Der Fachkräftemangel bereitet auch der Stadtverwaltung Kopfzerbrechen. Auch deshalb bildet die Stadt Bad Kissingen selbst Berufsnachwuchs aus. 2022 sollen sechs neue Stellen für Job-Einsteiger zur Verfügung gestellt werden. Und zwar im Bereich EDV, Verwaltung, Bauzeichnung, Kraftfahrzeugmechatronik sowie Abwassertechnik und nicht zuletzt eine Ausbildungsstelle für den Bereich Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Der Finanzausschuss des Stadtrates stimmte diesem Vorhaben zu.
Kummer mit Abbrechern
Personalchefin Kerstin Heinisch zeigte die Probleme auf, geeigneten Nachwuchs zu finden. So hätten zwei Auszubildende im Schwimmbad zuletzt ihre Ausbildung abgebrochen. Zunächst soll dort keine Nachbesetzung vorgenommen werden, weil das Bad wegen der bevorstehenden Sanierung 2023 geschlossen bleibt. Oberbürgermeister Dirk Vogel unterrichtete den Stadtrat darüber, dass es unterfrankenweit Überlegungen gebe, Fachangestellte für Bäderbetriebe interkommunal auszubilden.
Dem Vorstoß aus dem Gremium, insgesamt mehr Ausbildungsstellen zur Verfügung zu stellen, erteilte Vogel eine Absage. Es brauche dafür ja auch die entsprechende Zahl an Ausbildern.
Selbst Stadtgärtner ausbilden
Bereits in der Sitzung schlug Florian Keßler (DBK) vor, seit 2010 zum ersten Mal wieder eine Ausbildungsstelle für den Garten- und Landschaftsbau auszuschreiben. Inzwischen reichte Keßler, der diesen Ausbildungsweg selbst beschritten hat, dazu einen schriftlichen Antrag nach. Er begründet seine Initiative für die Bereitstellung einer Lehrstelle in diesem Bereich mit dem sehr hohen Altersdurchschnitt in der Stadtgärtnerei.
Es sei sehr hilfreich, wenn die Stadt selbst für Berufsnachwuchs sorge. In Zusammenhang mit der Bewerbung zu einer Landesgartenschau um 2030 könne die Stadt eine Vorbildfunktion einnehmen. Denkbar sei bei der Ausbildung eine Kooperation mit der Staatsbad GmbH und ein Einstellungstermin 2023.