Mit Hochdruck wird am Saisonbeginn 2021 für das Terrassenschwimmbad gearbeitet, erklärte Oberbürgermeister Dirk Vogel dem Stadtrat am Mittwoch. Voraussichtlich am 4. Juni wird es unter Hygieneauflagen soweit sein, dass geöffnet wird.
Gleichzeitig fällte der Stadtrat eine Entscheidung, die das Bad fit für die kommenden 25 Jahre machen soll. Es geht um die Sanierung von Sport- und Sprungbecken, um die Technik dazu und um die Randbereiche. Außerdem soll die Dachterrasse über dem denkmalgeschützten Kassengebäude renoviert werden. Optimiert werden soll die Barrierefreiheit im ganzen Bad, unter anderem durch einen rollstuhlgerechten Zugang im Bereich der Service-Zufahrt, sowie eine Video-Gegensprechanlage und die Erweiterung des Blindenleitsystems bis zum Eingangsbereich.
Digitales Kassensystem
Effizientere Duschwassererwärmung und künftiger Einsatz eines digitalen Kassensystems runden die Modernisierung ab. Anders als der bereits sanierte Nichtschwimmer- und Kinderbereich sollen die jetzt betroffen Becken nicht komplett mit Edelstahl ausgekleidet werden. Wegen ihrer Tiefe und damit verbundenen Reflexionen wären Personen, sollten sie mal untergehen, nicht so zu erkennen, hieß es.
Möglich wird die Sanierung, weil die Stadt doch noch ins Bundesförderprogramm für kommunale Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur aufgenommen worden ist. Um in die Förderung zu kommen, habe die Stadt das Ausmaß der Arbeiten ausgeweitet, erläuterte Christine Schwind von der Bauverwaltung. Bei Gesamtkosten von rund 3,3 Millionen Euro erwartet die Stadt eine Förderung von 1,6 Millionen Euro.
Arbeiten in einem Rutsch
Ausgeschrieben werden sollen die Arbeiten 2022. Gedacht ist an eine Ausführung 2023 in einem Rutsch, um in der Winterpause 2024/2025 noch Restarbeiten zu erledigen. Aus Sicherheitsgründen und wegen des mit den Arbeiten verbundenen Baulärms plädierte Oberbürgermeister Dirk Vogel für eine komplette Schließung des Bades. Eine Aufteilung in Bauabschnitte käme teurer. Außerdem müsste die Gebührenordnung angepasst werden, falls man eine Saison ausschließlich die Nichtschwimmer-Bereiche anbietet.
Steffen Hörtler und Wolfgang Lutz (beide CSU) plädierten dafür, dennoch eine Bademöglichkeit für Kinder bereit zu halten. Dies sei auch aus technischen Gründen nicht möglich, so Christine Schwind, weil die Technik aller Becken samt dem auszutauschenden Heizkessel vernetzt sind. Gegen fünf Stimmen votierte der Stadtrat für den Ausfall der Freibadsaison 2023. Über diesen Schritt wird sich der neue Pächter des Schwimmbad-Kiosks nicht freuen. Er hat gerade erst den Betrieb übernommen.