Sackkarrenweise schieben die Fans des "Ab geht die Lutzi"-Festivals am Donnerstagnachmittag Bier, Zelte, Pavillons und Dosenravioli auf das Campinggelände in Rottershausen. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause ist die Sehnsucht nach Festival-Stimmung bei vielen groß. Mit rund 5000 Besucherinnen und Besuchern rechnet man in diesem Jahr an jedem der drei Festival-Tage, sagt Christian Stahl, Veranstalter des Lutzi.
Vor dem Campinggelände hat sich vor Einlassbeginn um 12 Uhr bereits eine Schlange aus Autos und Camperinnen und Campern gebildet, die zu Fuß auf das Gelände möchten. "Richtig rund geht es wahrscheinlich aber erst gegen 17 Uhr, wenn die Leute Feierabend haben", sagt Robin Wilm, Verantwortlicher für den Campingbereich. In der Mittagshitze bauen die Besucherinnen und Besucher der ersten Anreisewelle ihre Zelte und Pavillons auf, die ersten Bierdosen werden geöffnet. Es dauert nicht lange, dann sind in beinahe jeder "Straße" auf dem Campinggelände die ersten Flunkyball-Runden des Wochenendes im Gange.
Kurz nach 17 Uhr sind bereits über 1000 Festival-Camperinnen und Camper angereist. Aufgrund von Corona muss jedoch spontan einiges umgeplant werden. So mussten etwa einige Betreiberinnen und Betreiber der Stände, die auf dem Gelände vor den Bühnen geplant waren, kurzfristig absagen. "Corona-Fälle beim Personal", sagt Christian Stahl, "so ist das mit Corona halt, da muss man immer irgendwas umplanen". Er sei jedoch zuversichtlich, dass das bei der Menge an Ständen nicht ins Gewicht falle.
Spontane Planänderungen auf dem "Ab geht die Lutzi"-Festival
"Ich bin jetzt schon begeistert und will überhaupt nicht mehr weg", sagt Ariane Scheidt. Für die 27-jährige Marburgerin ist es ihr erstes Festival. "Der Hauptgrund, der mich überzeugt hat herzukommen, war, dass alle sagen, dass es so familiär ist". Das sieht Janina Werner aus dem Nachbar-Camp ähnlich. "Die Wege hier sind kurz und man kennt sich untereinander", sagt die 22-jährige Hildesheimerin. Sie ist bereits zum vierten Mal auf dem Lutzi. "Das ist jedes Mal ein bisschen wie heimkommen", sagt sie. "Was mir hier gefällt ist, dass nur die Autos aufs Gelände dürfen, in denen auch geschlafen wird", sagt Felix Höfer aus Bamberg. "Dadurch hat man nicht das Gefühl, dass man auf einem Parkplatz zeltet".
Auch der eigentlich im hinteren Bereich des Campinggeländes geplante Auftritt der Würzburger Straßenmusikerin Nina wird spontan näher an den Eingang verlegt. "Da hinten war einfach noch zu wenig los", sagt Christian Stahl. "Hier vorne kommen die Leute vorbei und setzen sich spontan dazu". Gegen 19 Uhr drängen dann die ersten Festival-Besucherinnen und Besucher auf das Gelände vor den Bühnen. Die Band "Lauertal Connection" eröffnet in diesem Jahr das Line-Up und wärmt die Fans für die für den Donnerstagabend vorgesehenen Auftritte von "Liedfett" und "Itchy" auf.