Dabei war der Herr O. am Samstag davor noch in bester Laune auf den Marktplatz getreten, um für einen attraktiven und einträglichen Neubau am Mozartgelände zu werben, und das in einer so bekehrenden Weise, dass kaum einer angesichts dieser Heilsbotschaft den Stand daneben mit der Aufschrift „Gott ist nahe“ als reinen Zufall erachten konnte. Indes ist der Herr O. später zu einem ganz anderen Stand gegangen, nämlich zu dem des Kochvereins Frankonia. Dort hat er in einem Interview erklärt, dass er früher häufiger zuhause gekocht habe. Und dass er ein guter Aufschneider ist, konnte er sogleich dem anwesenden jungen Gemüse unter Beweis stellen.
Heute kocht der Herr O. weniger zuhause, eher mal im Stadtrat, wenn z.B. sein Kulturreferent eine andere Eingebung zum Mozartareal hat als er selbst. Bekanntlich hätte MuGhu gerne sein ganzes Kulturreferat aufgegeben, wenn er selbst der Herr O. geworden wäre. Doch musste er sich bei der Wahl mit Platz 2 und dann mit der Entschädigung begnügen, auch noch Vorsitzender der SPD zu sein. So haben wir also mit ihm als Rädelsführer die kuriose Situation, dass die SPD als ehemalige Partei des Fortschritts das alte Gemäuer konservieren will, während die Konservativen für Ab- und Aufbruch in eine neue Zukunft sind.
Da kann man nur gespannt sein, wie sich das beim Bürgerentscheid niederschlägt und wer am Ende im Regen steht.