Mit dieser Medaille, betonte Liedtke, würdigt der Staat den hohen Wert des Lebenseinsatzes – als gutes Beispiel für alle. Mit Kütts Ehrung seitens der Marktgemeinde wolle man nicht nur dessen Verhalten und Einsatz unter Gefährdung des eigenen Lebens loben, sondern quasi stellvertretend mit ihm auch allen anderen danken, die tagtäglich Engagement und Zivilcourage zeigen, ohne dafür geehrt zu werden.
Ein eher düsteres Bild der Gesellschaft hingegen zeichnete Liedtke in seiner Ansprache. Die Welt, sagte er, werde vermeintlich immer kleiner, aber komplizierter, einfache Antworten auf komplexe Zusammenhänge gebe es nicht. „Wie gehabt weitermachen, geht nicht mehr lange“, warnte er. Alle Systeme stünden kurz vor dem Kollaps.
Der Stau, zitierte er den Münchner Soziologen Ulrich Beck, sei zur Metapher einer Endzeitkultur geworden, die Globalisierung mache die Menschen auf moderne Art heimatlos, „die ferne Welt nimmt zunehmend Einfluss auf uns.“ Gemeinschaft und Gemeinsinn lösten sich immer mehr auf, Vereine und Parteien hätten für einen Großteil der Gesellschaft ausgedient.