
Wären die Dinge anders gelaufen, dann stünde heute vielleicht eines der markantesten Gebäude der Republik nicht in Berlin, sondern in Schweinfurt. Die Rede ist von der Neuen Nationalgalerie, entworfen von Mies van der Rohe, eröffnet 1968. Wäre der lichtdurchflutete Pavillon für Schweinfurt verwirklicht worden, trüge er heute allerdings den Namen Museum Georg Schäfer.
Mies van der Rohe (1886-1969), der von 1930 bis 1933 das Bauhaus leitete und ab 1938 in den USA tätig war, gehört zu den bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1910 und 1965 schuf er unter dem Einfluss von Dada, Konstruktivismus und De Stijl eine Vielzahl von Collagen, die die Gestaltungsprinzipien seiner Architektur verdeutlichen. Sie stellen darüber hinaus einzigartige künstlerische Werke dar. In ihrer Gesamtheit werden sie zum ersten Mal in Deutschland präsentiert.
In Kooperation mit dem Ludwig Forum Aachen ist es dem Museum Georg Schäfer gelungen, 41 teils großformatige (etwa 76 x 100 bis 120 x 240 cm) Collagen aus dem New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) auszuleihen und erstmals in Deutschland zu zeigen.