Sinn sieht durch den Austritt von Großbritannien aus der EU eine große Gefahr für Deutschland und den Freihandel insgesamt. Großbritannien sei immerhin die zweitstärkste Wirtschaftsmacht im EU-Raum. Die 20 kleinsten EU-Staaten haben gerade mal so eine wirtschaftliche Bedeutung wie Großbritannien. Sinn warnte davor, die Briten wegen ihres Austritts mit irgendwelchen Strafen zu belegen. Das sei kontraproduktiv. „Europa wird sich nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs total verändern“, da ist sich Sinn sicher. Er forderte gleichzeitig mit den Austrittsverhandlungen neue Verhandlungen über die Aufgaben der einzelnen EU-Länder zu führen. Wenn das nicht geling, werde Europa zusammenbrechen, ist sich der Ökonom sicher.
Die Flüchtlingswelle habe Europa überrannt und man behebe noch heute die Folgen. Die Politik „Kommt alle zu uns!“ bezeichnete er als großen Fehler. Trotzdem sei es möglich, die Integration zu schaffen und die Menschen in Brot und Arbeit zu bringen. Nach sechs Jahren können sich die Menschen bei genügend vorheriger Unterstützung selbst am Arbeitsleben beteiligen und für ihr eigenes Einkommen sorgen. Ein Flüchtling, so belegte er an Zahlen, kostet die Volkswirtschaft insgesamt 450 000 Euro. Das sollte man bei aller Not der Menschen auch einmal betrachten.