
Der Lieferwagen war ein Opel Rekord. Der „Jungstift“ (Seubert) und der „Oberstift“ wetteiferten, wer mehr Waren in den Opel schichten konnte. „Das Toilettenpapier kam auf die Rücksitze, nicht ohne vorher auf die wertvollen Sitze eine alte Schlafdecke zu spannen“, schreibt Seubert in seinen 20-seitigen Erinnerungen.
Ein Zuckerschlecken sei das Zuliefern nicht gewesen. Die Waren, die man erst in die oberen Stockwerke des Lagers am Kornmarkt hochschleppen musste, galt es nun „über die steilen Treppen“ zur Auslieferung wieder nach unten zu tragen. „Gedanken an einen Fitnesscenter hatte ich nach Geschäftsschluss nie“, schreibt Seubert, zumal er ein „sonniges Bürschchen mit zartem Gemüt“ gewesen sei.
Der Stift, der bei der einen oder anderen Adresse vergeblich auf eine Hanutawaffel als Belohnung gewartet hatte, stieg nach kurzer Zeit zum Inkassobeauftragten auf. „So dumm hat sich der Bub vom Land scheinbar nicht angestellt“, schreibt Seubert. Es folgen herrliche Berichte über die Fahrt mit dem Nachfolger des Opel Rekord, einem VW Bulli, mit dem man bei Maibach beinahe von der Fahrbahn abgekommen wäre.