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Veitshöchheim/Hanau
Verschleierte Mordverdächtiger sein wahres Alter?
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:45 Uhr

Hinter der brutalen Gesichts-Verstümmelung eines zeitweise in Veitshöchheim versteckten 19-jährigen Flüchtlings steckt nach Überzeugung des Gerichts kein Kannibalismus. Die Vorsitzende des Hanauer Gerichts brachte in dem bundesweit beachteten Verfahren ein anderes Motiv ins Spiel: eine aus dem Ruder gelaufene Liebe zwischen zwei Männern.

Der Angeklagte soll das Opfer im vorigen Oktober in dessen Wohnung im hessischen Schlüchtern aufgesucht haben - angeblich, um Schulden von 50 Euro einzufordern. Dabei soll er seinem Freund mit zwei Messern gezielt in den Hals gestochen haben. Dann soll der Angeklagte ihm beide Ohrmuscheln abgebissen, mit einem Messer beide Augenlider abgeschnitten und mit einem Kugelschreiber in beide Augäpfel gestochen haben. 
Das nach der Attacke erblindete Opfer wurde in einer Blindeneinrichtung in Veitshöchheim untergebracht. Doch kurz vor dem Prozess in Hanau tauchte das Opfer unter.

"Ich werde dich fressen"

Nach Angaben seiner Nebenklage-Anwältin ist es zwar gelungen, telefonischem Kontakt zu dem in der Schweiz versteckten Flüchtling herzustellen. Doch er sei aus psychischen Gründen nicht gewillt, am Prozess teilzunehmen, sagte die Anwältin. Ein Polizist sagte als Zeuge über eine Vernehmung des Opfers aus: "Ich werde dich fressen," soll der Angreifer ihm bei der Attacke zugerufen haben.

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