Der Korken hat ausgedient – als klassischer Flaschenverschluss ist er schon längst außer Mode gekommen. Gleichzeitig erlebt Kork – jenseits von Pinntafel, Fußbodenbelag und Schuhsohle – einen regelrechten Aufschwung: Besonders im Wohnbereich ist das Naturprodukt durch seine Vielseitigkeit und Oberflächenstruktur sehr beliebt. In dünne Scheiben geschnitten und auf Folie geklebt, eignet es sich aber auch als Lederersatz.
Tobias Winter hat daraus ein Geschäftsmodell entwickelt: Seit rund einem Jahr verkauft der Unternehmensgründer und Hobbytüftler aus Bergrheinfeld Rucksäcke, Geldbeutel, Schreibmappen und Notizblöcke aus Kork.
Winter ist von dem Naturprodukt überzeugt: „Es eignet sich hervorragend als Ersatz für herkömmliche Materialien.“ Kork ist wasserabweisend, elastisch und schlecht brennbar. Es lasse sich genauso wie Leder verarbeiten und sei daher eine nachhaltige Alternative. Zudem werde der Markt derzeit mit Leder überflutet. „Das sollte nicht so sein: Dahinter steckt schließlich immer noch ein Lebewesen“, so der Gründer. Damit trifft Winter den Nerv in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zunehmend an Bedeutung gewinnen: In einigen ökologischen Modeblogs heißt es bereits, Kork sei das „vegane Leder des 21. Jahrhunderts“.