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DÜSSELDORF
TV-Deal des IOC: Große Sorge bei Sportverbänden
Olympische Ringe       -  Die Olympischen Ringe: Die ARD erwägt, ihre Berichterstattung von den Spielen zu reduzieren.
Foto: Michael Kappeler (dpa) | Die Olympischen Ringe: Die ARD erwägt, ihre Berichterstattung von den Spielen zu reduzieren.
dpa
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:12 Uhr

Die vorläufige Ausbootung von ARD und ZDF bei den Fernsehrechten für die Olympischen Spiele von 2018 bis 2024 hat im deutschen Sport Sorgen ausgelöst. Die ARD erwägt nach dem TV-Coup des IOC mit dem US-Medienkonzern Discovery, den Umfang der Sport-Übertragungen zu reduzieren.

«Die Berichterstattungsstrategie von ARD und ZDF basierte bislang darauf, Olympia-Sender zu sein und den olympischen Kernsportarten auch in der Zeit zwischen den Spielen ein massenattraktives Programmumfeld anzubieten», sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Ob dies auch in Zukunft sinnvoll erscheint, werden wir in den kommenden Monaten prüfen müssen.» Insbesondere aufwendige TV-Produktionen nationaler Events seien in Zeiten knapper werdender Etats sicherlich zu überdenken.

Die Sportausschuss-Vorsitzende des Deutschen Bundestages, Dagmar Freitag, kritisierte das Internationale Olympische Komitees (IOC) für den TV-Deal, der der Ringe-Organisation für die Europa-Rechte 1,3 Milliarden Euro einbringt. «Das haben die sportbegeisterten Zuschauer in unserem Land nicht verdient», sagte die SPD-Politikerin. «Ich habe mich jedoch nie der Illusion hingegeben, dass das Geld beim IOC nicht weiterhin an erster Stelle steht. Das war so und bleibt so.» Eine Einschränkungen der Berichterstattung von ARD/ZDF wäre aus ihrer Sicht katastrophal: «Eine eingeschränkte Berichterstattung von Olympischen Spielen ist für mich keine adäquate Berichterstattung.»

Bei den Sportverbänden geht die Furcht um, dass der Bildschirm während ihrer Topveranstaltungen noch öfter schwarz bleiben könnte. «Für den deutschen Sport würde eine sehr schwierige Situation entstehen», warnte Leichtathletik-Präsident Clemens Prokop. «Deshalb muss alles getan werden, um eine vernünftige Lösung zu finden.»

Die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes, Christa Thiel, appellierte an ARD und ZDF «ihrem Sendeauftrag nachzukommen». Die Öffentlich-Rechtlichen übertragen seit Jahren die deutschen Schwimm-Meisterschaften an zwei Tagen live, ein entsprechender Vertrag mit dem DSV läuft bis 2016. «Es kommt auch darauf an, welche Heroes wir zu bieten hätten», sagte Thiel zur medialen Zukunft des Schwimmens. Die Rechtsanwältin ist «dem ZDF sehr dankbar, dass die Wassersprung-EM in Rostock übertragen wurde und das in Top-Qualität».

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