Doch was spricht ausgerechnet für Todt, der 2009 nach nur einjähriger Tätigkeit als Nachwuchschef wegen Differenzen mit dem damaligen HSV-Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann hingeworfen hatte? Schon bei Beiersdorfers langer und erfolgloser Suche nach dem geeigneten Knäbel-Nachfolger war Todt ein heißer Kandidat. „Jens ist jemand, der sehr analytisch und strukturiert vorgeht. Er kann sehr gute Ideen entwickeln und seine Vorhaben auch durchsetzen”, sagte Todt-Freund Beiersdorfer kürzlich im „Matz ab”-Blog dem „Hamburger Abendblatt”.
Was sich unter dem zu zögerlichen Beiersdorfer über Monate hinzog, bewerkstelligt Bruchhagen nun in Tagen. Todt erfüllt offenbar auch dessen Vorgabe, kompatibel mit HSV-Cheftrainer Markus Gisdol zu sein. Dabei wollte der Ex-Profi nach seiner aktiven Karriere mit 209 Erst- und 70 Zweitliga-Partien für den SC Freiburg, Werder Bremen und VfB Stuttgart zunächst nicht die Funktionärskarriere einschlagen. Todt volontierte beim Magazin „Der Spiegel” und bei „Spiegel online”, ehe es ihn nach vier Jahren zum Fußball zurückzog. Kurioserweise machte ihn der damalige Sportchef Beiersdorfer zum HSV-Nachwuchsleiter.