
Davon ist Thiem trotz seiner bärenstarken Leistung gegen Djokovic noch ein bisschen entfernt. „Es wird nicht leichter für mich”, scherzte Thiem nach seiner beeindruckenden Vorstellung. Für ihn war es der erste Sieg gegen Djokovic überhaupt. Die bisherigen fünf Duelle hatte er verloren, zuletzt hatte ihn der Serbe im Halbfinale von Rom beim 1:6, 0:6 regelrecht vorgeführt.
„Natürlich ist das schon etwas Besonderes, einen solchen Topspieler bei einem Grand-Slam-Turnier zu schlagen”, antwortete Thiem auf die Frage, ob dies der bislang größte Erfolg in seiner Karriere gewesen sei. Er tritt immer mehr in die Fußstapfen seines Landsmannes Thomas Muster, der 1995 in Paris triumphierte.
Djokovic wirkte seltsam emotionslos, ließ die drohende Niederlage einfach über sich ergehen. Vor allem im letzten Satz stemmte sich der 30-Jährige, der sich im Vorjahr mit seinem ersten Titel in Paris einen Lebenstraum erfüllt hatte, gar nicht mehr gegen das drohende Aus. Mit 6:0 fegte ihn Thiem in nur 20 Minuten einfach so vom Platz und nahm damit Revanche für die Halbfinal-Niederlage im Stade Roland Garros im Vorjahr. Gegen Nadal sei er dennoch „klarer Außenseiter”, sagte Thiem. „Das ist wohl das schwerste Match, das man spielen kann. Gegen Rafa in Roland Garros.”