Wenn, im übrigen völlig zu Recht, der Anspruch moderner Kunst ist, den Betrachter richtig anzustrengen, zu kitzeln, herauszufordern und vielleicht sogar ein Stück zu nerven, dann dürfen sich Kunstfreunde auf die neue Ausstellung in der Großen Halle der Kunsthalle freuen: „Waldwasen durchlöchert“ lautet der Titel der Ausstellung von Bettina van Haaren, die vom 14. Oktober bis 12. März zu sehen sein wird. Und eines ist jetzt schon sicher: Van Haarens Zeichnungen, Bilder und Druckgraphiken werden für Diskussionen sorgen.
Das liegt an der paradoxalen Bildwelt van Haarens, ihrer Lust an der Irritation. Auf ihrer Internetseite findet sich ein Bild aus ihrem Atelier. Die 55 Jahre alte, in Krefeld geborene, Professorin für Zeichnung und Druckgraphik an der Technischen Universität Dortmund sitzt da im Hintergrund vor einer Leinwand, auf einem Tisch davor steht ein Schwein, im Vordergrund sind zwei Pferdeköpfe zu sehen, rechts ein schwarzes Schaf. Ein irritierendes Bild, ein faszinierendes Bild. Man will mehr wissen, mehr davon sehen. Diese Bildwelt spiegelt sich auch in van Haarens Bildern wider. Es sind Selbstbilder, auf denen sie sich performanceartig auf meist großformatigen Leinwänden erkundet.