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THEATER
Stille Absolution für die Täter
Das Oskarchen: „Die Blechtrommel“ ist die in einer Irrenanstalt aufgeschriebene Lebensgeschichte eines kauzigen Schelms, der mit drei Jahren zu wachsen aufhörte.
Foto: SAbine Haymann | Das Oskarchen: „Die Blechtrommel“ ist die in einer Irrenanstalt aufgeschriebene Lebensgeschichte eines kauzigen Schelms, der mit drei Jahren zu wachsen aufhörte.
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 |  aktualisiert: 27.04.2023 01:13 Uhr

Mit Erscheinen seines Romans „Die Blechtrommel“ gelang dem 32-jährigen Grass 1959 der literarische Durchbruch. Das Buch zählt zu den wichtigsten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur, 1999 erhielt Grass den Nobelpreis. Die Geschichte um den kleinwüchsigen Oskar und die amourösen Verwicklungen der Familie Matzerath sind ein grandioser Spiegel des vergangenen Jahrhunderts. Volkmar Kamm bringt all dies auf die Bühne: von der Urszene auf dem Kartoffelacker bis hin zur berühmten Brausepulver-Episode.

„Die Blechtrommel erschien genau 20 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen. Der Beschuss der Polnischen Post und die Ermordung ihrer Verteidiger sind einer der Höhepunkte des Romans. Die in einer Irrenanstalt aufgeschriebene Lebensgeschichte eines kauzigen Schelms, der mit drei Jahren zu wachsen aufhörte, ... schlug in der Öffentlichkeit wie eine Bombe ein. Dieser Roman wurde zum Lackmuspapier eines Stimmungsumschwungs in der Adenauer-Republik, mit ihrer stillen Absolution für Täter und Mitläufer ... und den alt-neuen Feindbildern des minderwertigen (slawischen) und zugleich bedrohlichen (sowjetischen) Ostens, schrieb Die Zeit 2012.

Vorverkauf ab 7. November, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de

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