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WÜRZBURG
Steinbach kritisiert Weizsäcker
Erika Steinbach
Foto: p. Varasano | Erika Steinbach
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:11 Uhr

Darum müsse „Heimat auch Heimat genannt werden und Vertreibung Vertreibung“. So hat er vor Kurzem das Gedenken an den Todesmarsch der Deutschen aus dem mährischen Brünn vom 31. Mai 1945 unterstützt, der bei dieser Aktion als „Lebensmarsch nach Brünn“ gestaltet wurde. „Das war höchstumstritten, hat aber auch in Tschechien eine wichtige Diskussion angestoßen.“

Erika Steinbach begann ihre Rede damit, dass das Mitgefühl der BdV den „Heimatlosen der heutigen Zeit“ gehöre. So betreibe der BdV 16 feste Migrationsberatungsstellen und weitere 19 mobile Einrichtungen. Doch Steinbach wäre nicht die umstrittene Ehrenpräsidentin des BdV, wenn sie alle Klippen, die die Geschichte bietet, mit leichter Hand umschiffen würde. So kritisierte sie etwa Richard Weizsäckers Bezeichnung des 8. Mai 1945 als den „Tag der Befreiung“. Sie stellte diesem Datum den 9. November 1989 entgegen. Den Tag des Mauerfalls hält sie für den „Tag der Befreiung“, da hier die Grenzen zwischen West- und Osteuropa fielen. „Die einseitige Sicht, das Ende des Zweiten Weltkriegs als den Tag der Befreiung zu bejubeln, ist eine rein westliche Betrachtung, die über die Leiden zahlloser Menschen hinweggeht.“

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