Über 16 Jahre war Werner Wagenhöfer der Chef des Staatsarchivs Würzburg in der Residenz. So lange wird sich sein Nachfolger, Archivoberrat Klaus Rupprecht, nicht in diesem fürstlichen Bau um das „Gedächtnis der Region“ kümmern können. Das Archiv soll ja bekanntlich nach Kitzingen umziehen.
Bei der offiziellen Verabschiedung Wagenhöfers und und Amtsübergabe an Rupprecht ließ es sich der ehemalige Archivdirektor nicht nehmen, seine Meinung zu dem von Bayerns Heimatminister Markus Söder beschlossenen Ortswechsel zu sagen. Schließlich könne er sich jetzt ohne Angst vor disziplinären und sonstigen Konsequenzen freimütig äußern, weil er nicht mehr an dienstliche Weisungen gebunden sei.
Fastnachtsmuseum statt Fürstensaal
Das Thema Staatsarchiv-Verlagerung ist nur nach außen hin vom Tisch. Innen, so scheint es, brodelt es nach wie vor. Süffisant meinte Werner Wagenhöfer zum Beispiel, dass das Staatsarchiv höchstwahrscheinlich das letzte Mal in den Fürstensaal der Residenz geladen habe. In Kitzingen biete sich dann als Veranstaltungsort und „was ich persönlich für folgerichtiger halte, entsprechende Räumlichkeiten im Deutschen Fastnachtsmuseum“ an.