Bereits am Samstagnachmittag saß Becker in Frankfurt am Main beim Davis-Cup-Doppel gegen Belgien wie selbstverständlich in der deutschen Box. Am Abend in Wiesbaden wurde er dann umlagert wie kein zweiter der vielen prominenten Gäste.
Andere Sportstars wie Henry Maske oder Franziska van Almsick umarmten ihn zur Begrüßung. Und Moderator Johannes B. Kerner erzählte in einer schwülstigen Laudatio von einem gemeinsamen Abendessen in Berlin, bei dem auf einmal der US-Schauspieler Matt Damon an den Tisch gekommen sei. „Der bestbezahlte Schauspieler der Welt verneigt sich minutenlang vor einer Legende des deutschen Sports”, erzählte Kerner. „Und wir zeigen Boris Becker heute Abend den Respekt, den er weltweit hat und den er endlich auch wieder in Deutschland genießt.”
Warum das eine zeitlang anders war, erzählte Becker erst vor einer Woche durchaus selbstkritisch in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung”. „Ich habe mir schon die Frage gestellt: Warum war die Wahrnehmung meiner Person in Deutschland lange Zeit so ambivalent?”, sagte er da. „Natürlich weiß ich: Nicht jeder meiner Auftritte, zum Beispiel im deutschen Fernsehen, war gut.