Es entstanden mehrere Werkreihen, in deren Mittelpunkt zwar meistens Menschen mit Missbildungen stehen, die Nguyen Xuan Huy aber in unterschiedlichen Kontexten, Umgebungen und Stimmungen zeigt. 2011/12 beispielsweise schuf er pseudoheile Welten mit Blumen und Wiesen, über denen nackte Frauen in den Posen von Pin-ups schwebten – Frauen mit makellosen, schönen Gesichtern, aber verdrehten Beinen, kurzen Stummelärmchen, verkrüppelten Füßen. In den neueren Gemälden setzt Huy seine Figuren in düstere, bedrohte Landschaften oder Räume, wo sie in ihrer Nacktheit sehr verletzlich wirken.
Immer wieder tauchen sozialistische Symbole auf. In den älteren Gemälden tragen die Frauen rote Mützen mit Stern, schwingen Hammer und Sichel, lachen siegesgewiss und selbstbewusst – trotz ihrer brutalen Verunstaltungen. Nguyen Xuan Huy mischt in einer fast atemberaubenden Weise heroische politische Symbole, die man von Propagandabildern des sozialistischen Realismus kennt, mit erotischen Versatzstücken aus der Werbung und führt beides ad absurdum. Immer wieder findet man Hinweise auf Werke der Kunstgeschichte von Delacroix bis Manet.