Auch heute noch, 40 Jahre nach Ende des Kriegs gegen die USA, kommen in Vietnam hunderttausende Kinder missgebildet zur Welt. Es kann jede Familie treffen. Der Giftstoff Dioxin im „Agent Orange“, dem Entlaubungsmittel, das die USA damals großflächig über das Land versprüht hatte, veränderte das Erbgut vieler Menschen. Es hätte auch den Maler Nguyen Xuan Huy treffen können oder seinen Sohn, obwohl der Vater schon lange in Deutschland lebt.
Sohn Tony ist gesund, aber die Angst, ein missgebildetes Kind zu bekommen, blieb. Sie ist Teil von Nguyen Xuan Huys Identität und sie ist auch in seinen Bildern spürbar, die ab 27. Januar in der Sparkassengalerie zu sehen sind. Es sind extreme Bilder, viele nichts für schwache Nerven.
Nguyen Xuan Huy wurde 1976 in Hanoi geboren. Schon als junger Mann malte er – realistisch wie sein Vater. 1996 begann er ein Kunststudium in Deutschland, an der Hochschule Burg Giebichenstein (Halle). Neun Jahre später reiste er mit einem Stipendium in der Tasche durch ganz Vietnam, auf der Suche nach den Opfern von Agent Orange. Er fotografierte die Menschen und als er wieder zurück in Deutschland war, malte er sie.