Das größere Problem sieht aber auch das Team der Dr. Maria-Probst-Schule bei den Eltern. Schulleiterin Christel Baatz-Kolbe bestätigt, dass manche Mütter und Väter versuchen, die sexuellen Wünsche ihrer Kinder zu unterdrücken. Als rechtliche Betreuer seien sie der Meinung, sie hätten dazu auch das Recht. Doch dem ist nicht so. „Wer seinem behinderten Kind Sexualität verbietet, verstößt gegen Menschenrechte“, so Erk.
Sebastian Meier ist glücklich, einen Vater zu haben, mit dem er über alles reden kann. Von Mann zu Mann. Nie wurden seine Beziehungswünsche ignoriert. Im Gegenteil. Der Vater bahnte ihm sogar den Weg zum Projekt „Herzenssache“.
Mit seiner Freundin ist Meier glücklich. Mit ihr kann er zärtlich sein. Schmusen. Küssen. Allerdings: Alleine war er mit ihr noch nicht gewesen. „Sie braucht Assistenz“, erklärt er. Von daher sei immer eine dritte Person dabei, wenn die beiden sich treffen. Aber Meier hat sich damit arrangiert. Er ist einfach über jede Gelegenheit froh, seine Freundin treffen und spüren zu können.