„Eltern haben in dieser Situation viele Fragen“, so Singer. Anlaufstellen, wo sie beraten werden, seien noch rar. Simone Dinsing, Ehefrau von Wolfgang Trosbach, bestätigt, dass mehr Angebote zur sexuellen Bildung für Menschen mit Behinderung notwendig wären. Einige gebe es allerdings auch schon: So habe ihr Sohn von Aufklärungskursen der Organisation pro familia profitiert.
In den vergangenen Jahren hat sich einiges bewegt, um Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung zu helfen, das Glück der Liebe zu erleben. „Auch in Würzburg gibt es inzwischen zum Beispiel Sexualassistenten“, sagt Elfriede Erk von der Dr. Maria-Probst-Schule, die Heilerziehungspfleger ausbildet. Überhaupt wachse in den Einrichtungen für behinderte Menschen die Offenheit gegenüber dem Thema „Sexualität“. Schwierigkeiten gebe es aber auch, „so verfügen noch immer viele Menschen mit Handicap über kein eigenes Zimmer in den Einrichtungen.“