WÜRZBURG
Schon 20 000 Unterschriften für Madiama Diop

Immer höhere Wellen schlägt der Fall des Würzburger Footballspielers und Asylbewerbers Madiama Diop, der wegen der Residenzpflicht nicht zu Auswärtsspielen seiner Würzburg Panthers mitfahren darf. 20.000 Menschen haben bereits eine Online-Petition für ihn unterschrieben. Der Druck auf die Behörde wächst. Die verteidigt aber ihre Entscheidung.
Die Petition zur Unterstützung des Senegalesen richtet sich an die Regierung von Mittelfranken, die dem Asylbewerber keine Ausnahmegenehmigung von der Residenzpflicht für Auswärtsspiele außerhalb Unterfrankens gewährt.
Ins Leben gerufen hat die Petition am 15. August Thoralf Polet aus dem sächsischen Freiberg. Er ist langjähriger Fan der Dresdener Footballmannschaft Monarchs. Der deutsche Vizemeister berichtete auf seiner Facebook-Seite über den Fall Madiama Diop. Als Polet das las, zögerte er nicht lange und startete die Petition. „Die Entscheidung der Behörde hat mich aufgeregt. Ich habe mir gedacht: Da muss man doch was machen können.“
Polet traf damit offenbar den Nerv vieler Menschen. Von der großen Zahl der Unterstützer ist er selber überrascht. In den ersten Tagen waren es noch etwa 200 Unterschriften. Am Montag und Dienstag machte die Petitions-Plattform change.org über ihren E-Mail-Newsletter und die Startseite auf Polets Initiative aufmerksam. Schlagartig wuchs die Zahl der Unterstützer auf über 15000 an, seitdem werden es stetig mehr. Mittlerweile ist Panthers-Spieler Martin Riethmüller zur besseren Koordinierung zusätzlich als Petitionssteller eingetragen. „Wir sind überwältigt“, sagt Riethmüller über die große Resonanz.
Auf der Facebook-Seite der Panthers läuft währenddessen die Foto-Aktion weiter. Die Footballer haben Unterstützer dazu aufgerufen, sich mit Diops Spielernummer 45 zu fotografieren und dieses Bild zu schicken. Bis Mittwochnachmittag kamen auf diese Weise über 60 Fotos zusammen, zusätzlich zu den knapp 50 Fotos mit Diops Trikot vom Spiel in Bamberg. „Wir bekommen von Vereinen aus allen Ligen und aus ganz Deutschland Bilder geschickt. Auch von Leuten, die einfach nur die Geschichte gehört haben, kommen immer neue Bilder“, sagt Trainer Markus Wehnert. Jugendtrainer Johannes Brandt ist begeistert: „Die Resonanz auf unsere Fotoaktion ist Wahnsinn! Wir sind erstaunt und sehr positiv überrascht und freuen uns über jedes einzelne Bild.“
Die Regierung von Mittelfranken bleibt auf Anfrage dieser Zeitung bei ihrer Aussage, dass sportliche Betätigung kein Grund für eine Verlassenserlaubnis sei – trotz der auch von Landespolitikern geäußerten Kritik. Zwischenzeitlich ist das Unverständnis der Footballer über die Entscheidung der Behörde noch gewachsen. Denn Asylbewerber, die beim Turnverein 1862 Unterdürrbach trainierten, erhielten 2011 und 2013 Ausnahmegenehmigungen für auswärtige Wettkämpfe der Ringer, wie Julian Hemmerich vom TV Unterdürrbach bestätigt. Zuständig in diesen Fällen war jedoch die Stadt Würzburg.
Ob ein zukünftiger Antrag für Madiama Diop Aussicht auf Erfolg hat, will die Regierung von Mittelfranken erst entscheiden, wenn ein entsprechendes Gesuch eingegangen ist. Das nächste Spiel der Panthers ist am 21. September. Hier mitzuspielen wird für Diop kein Problem werden, denn es ist ein Heimspiel. Je nach Abschneiden der Mannschaft kann danach noch eine Partie auswärts folgen. Trainer Wehnert will Diop auf jeden Fall aufstellen. „Jeder, der so viel Einsatz beim Training zeigt wie er, hat es auch verdient zu spielen.“ Zudem kündigt er eine weitere Aktion an: „Wir werden versuchen, am Spieltag etwas Besonderes zu machen, aber wir sind noch in der Planungsphase.“
Hier geht's zur Petition
Lesen Sie hier nochmal, wie es zur "Auswärtssperre" von Madiama Diop kam - und was Spieler und Trainer dazu sagen (mit Video-Interview).
Und die Reaktionen und Forderungen örtlicher Landtagsabgeordneter
Madiama Diop selbst ist überwältigt von der Solidarität, die er in der Öffentlichkeit erfährt:
Mittlerweile sind auch die Kollegen vom "Stern" und N24 auf den Fall aufmerksam geworden:
Die Petition zur Unterstützung des Senegalesen richtet sich an die Regierung von Mittelfranken, die dem Asylbewerber keine Ausnahmegenehmigung von der Residenzpflicht für Auswärtsspiele außerhalb Unterfrankens gewährt.
Ins Leben gerufen hat die Petition am 15. August Thoralf Polet aus dem sächsischen Freiberg. Er ist langjähriger Fan der Dresdener Footballmannschaft Monarchs. Der deutsche Vizemeister berichtete auf seiner Facebook-Seite über den Fall Madiama Diop. Als Polet das las, zögerte er nicht lange und startete die Petition. „Die Entscheidung der Behörde hat mich aufgeregt. Ich habe mir gedacht: Da muss man doch was machen können.“
Polet traf damit offenbar den Nerv vieler Menschen. Von der großen Zahl der Unterstützer ist er selber überrascht. In den ersten Tagen waren es noch etwa 200 Unterschriften. Am Montag und Dienstag machte die Petitions-Plattform change.org über ihren E-Mail-Newsletter und die Startseite auf Polets Initiative aufmerksam. Schlagartig wuchs die Zahl der Unterstützer auf über 15000 an, seitdem werden es stetig mehr. Mittlerweile ist Panthers-Spieler Martin Riethmüller zur besseren Koordinierung zusätzlich als Petitionssteller eingetragen. „Wir sind überwältigt“, sagt Riethmüller über die große Resonanz.
Auf der Facebook-Seite der Panthers läuft währenddessen die Foto-Aktion weiter. Die Footballer haben Unterstützer dazu aufgerufen, sich mit Diops Spielernummer 45 zu fotografieren und dieses Bild zu schicken. Bis Mittwochnachmittag kamen auf diese Weise über 60 Fotos zusammen, zusätzlich zu den knapp 50 Fotos mit Diops Trikot vom Spiel in Bamberg. „Wir bekommen von Vereinen aus allen Ligen und aus ganz Deutschland Bilder geschickt. Auch von Leuten, die einfach nur die Geschichte gehört haben, kommen immer neue Bilder“, sagt Trainer Markus Wehnert. Jugendtrainer Johannes Brandt ist begeistert: „Die Resonanz auf unsere Fotoaktion ist Wahnsinn! Wir sind erstaunt und sehr positiv überrascht und freuen uns über jedes einzelne Bild.“
Die Regierung von Mittelfranken bleibt auf Anfrage dieser Zeitung bei ihrer Aussage, dass sportliche Betätigung kein Grund für eine Verlassenserlaubnis sei – trotz der auch von Landespolitikern geäußerten Kritik. Zwischenzeitlich ist das Unverständnis der Footballer über die Entscheidung der Behörde noch gewachsen. Denn Asylbewerber, die beim Turnverein 1862 Unterdürrbach trainierten, erhielten 2011 und 2013 Ausnahmegenehmigungen für auswärtige Wettkämpfe der Ringer, wie Julian Hemmerich vom TV Unterdürrbach bestätigt. Zuständig in diesen Fällen war jedoch die Stadt Würzburg.
Ob ein zukünftiger Antrag für Madiama Diop Aussicht auf Erfolg hat, will die Regierung von Mittelfranken erst entscheiden, wenn ein entsprechendes Gesuch eingegangen ist. Das nächste Spiel der Panthers ist am 21. September. Hier mitzuspielen wird für Diop kein Problem werden, denn es ist ein Heimspiel. Je nach Abschneiden der Mannschaft kann danach noch eine Partie auswärts folgen. Trainer Wehnert will Diop auf jeden Fall aufstellen. „Jeder, der so viel Einsatz beim Training zeigt wie er, hat es auch verdient zu spielen.“ Zudem kündigt er eine weitere Aktion an: „Wir werden versuchen, am Spieltag etwas Besonderes zu machen, aber wir sind noch in der Planungsphase.“
Hier geht's zur Petition
Lesen Sie hier nochmal, wie es zur "Auswärtssperre" von Madiama Diop kam - und was Spieler und Trainer dazu sagen (mit Video-Interview).
Und die Reaktionen und Forderungen örtlicher Landtagsabgeordneter
Madiama Diop selbst ist überwältigt von der Solidarität, die er in der Öffentlichkeit erfährt:
On this moment i am feeling very happy because of the support i am receiving of all the people not just in germany , i am receiving support from all over the world and for that i give you thanks for been on the side of a good cause and support me and my team on my claim.Only looking the amount of people that follows sport on würzburg,the amount of young And old people that wants to see my team united and with me on it playing and giving my best for this city it is for me impressive, if yesterday i wanted to play American football and integrate this community today i want to be part of this big family called würzburg. Thanks for the support.
Mittlerweile sind auch die Kollegen vom "Stern" und N24 auf den Fall aufmerksam geworden:
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