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VEITSHÖCHHEIM
Quotenhit Fastnacht in Franken
„Fastnacht in Franken“ war wieder Zuschauermagnet. Fast jeder zweite bayerische Zuschauer schaltete die Sendung ein. Wie der Bayerische Rundfunk mitteilt, amüsierten sich beim närrischen Treiben durchschnittlich 2,06 Millionen bayerische Zuschauer.
Tränen um Günther Beckstein, Hymne an die Fleischereifachverkäuferin: Metzger Michl Müller setzte den Glanzpunkt.
Foto: FOTOS N. Schwarzott/C. Weiss | Tränen um Günther Beckstein, Hymne an die Fleischereifachverkäuferin: Metzger Michl Müller setzte den Glanzpunkt.
Von unserem Redaktionsmitglied Gisela Schmidt
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:11 Uhr

Wenn dicke Mönche, schmucke Cops und Engelchen in den Veitshöchheimer Mainfranken-Sälen (Lkr. Würzburg) auf Bayerns Polit-Prominenz warten, ist „Fastnacht in Franken“ – TV-Sitzung und Quotenbringer des Bayerischen Rundfunks.„Es gibt keinen Begrüßungsmarathon“, verspricht Sitzungspräsident Bernd Händel. Eine Ankündigung, die das Publikum mit donnerndem Applaus quittiert. Auch Seehofer & Co klatschen artig mit. Dabei sind sie ja nun wirklich nicht Micky-Maus oder der Punker auf den hinteren Rängen, die sich hier amüsieren wollen. Sie sind gekommen, um gesehen und erwähnt zu werden.

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Statt harmloser Witzchen auf die Damen und Herren auf den guten Plätzen wird heuer erstmals eine „getanzte Begrüßung“ präsentiert. Soll das wirklich alles sein? So mancher Promi erblasst unter der sorgsam geschminkten Fassade. Schließlich wirft die Bundestagswahl ihre Schatten voraus. „Begrüßt der denn gar niemand?“, fragt Micky-Maus den Punker. Natürlich begrüßt Händel. Und zwar Rainer Kinzkofer, den Bürgermeister von Veitshöchheim.



Oliver Tissot kommt auf die Bühne, verspricht „Politik durch die rosarote Brille“. An den Promi-Tischen keimt Hoffnung auf. Der Nürnberger Wortakrobat erwähnt Barbara Stamm („die Landesmutter, die Übermutter, Bayerns Oba-Ma“). Und den Papst. Und Michael Glos, der vor Jahresfrist noch den Polit-Clown gab. Aber diese beiden sind heute nicht hier.

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Politik durch die rosarote Brille: Oliver Tissot aus Nürnberg bei seinem ersten Auftritt in Veitshöchheim.
| Politik durch die rosarote Brille: Oliver Tissot aus Nürnberg bei seinem ersten Auftritt in Veitshöchheim.
Händel ist wieder dran. Er hätte es sich nicht träumen lassen, dass er im vierten Jahr seiner Präsidentschaft schon den dritten bayerischen Ministerpräsidenten willkommen heißen muss. Horst Seehofer, verkleidet mit federgeschmücktem Senatorhut, ist genannt und kann schon mal aufatmen. Auch Amtsvorgänger Günther Beckstein bekommt ein paar launige Worte. Jetzt können beide entspannt mitklatschen, wenn die „Dorfrocker“, drei junge Volksmusikanten, „Franken-Helau, wir machen Stimmung wie die Sau“ singen.
Der Song hat Bierzelt-Qualität. Der Punker im viagrafähigen Alter springt begeistert auf. Micky-Maus zieht ihn auf seinen Stuhl zurück. Vor Beginn der Aufzeichnung haben die Leute vom Bayerischen Rundfunk Verhaltensregeln ausgegeben: kein Konfetti, keine Luftschlangen, auf den Plätzen bleiben. „Ich dachte, wir dürften nur nicht pinkeln gehen“, raunt der Punker Micky-Maus zu. „Bleib lieber hocken“, sagt sie, „sicher ist sicher...“

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