Sie könnten glatt als Finanzbeamte und Oberbuchhalter durchgehen, die Herren in ihren dunklen Anzügen und den unscheinbaren Krawatten um den Hals. Diese Wahrnehmung ändert sich schlagartig, wenn Lippen Blech berühren, Instrumente im Schweinwerferlicht aufblitzen, wenn Big Band Sounds das nicht ganz voll besetzte Congress Centrum einnehmen, Klavier, Schlagzeug und Bass sich einmischen. Mit „April in Paris“, dem Song, den schon Ella Fitzgerald, Frank Sinatra und Billie Holiday interpretierten, starten Pepe Lienhard und seine Männer in einen Abend, der „Swing Live “ überschrieben ist und prall verfüllt mit Glanznummern vom ersten bis zum letzten Musikstück für gute Laune sorgt.
Die 17 Musiker haben die Welt-Hits der Swing-Legenden in den Notenblättern („In the Mood“ und mehr) und eine Hommage an Udo Jürgens mitgebracht, mit denen Bandleader Pepe Lienhard 37 Jahre lang zusammen gearbeitet hat. Für den verstorbenen Freund greift der siebzigjährige Schweizer, der auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken kann, selbst zu Querflöte und Saxofon. Er steht seinen exzellenten Musikern in nichts nach, die sich im Ensemble, einzeln oder im Duett präsentieren.