
Dass es ein Netzwerk von Nachrichtenanbietern gibt, die der AfD nahe stehen, davon ist auch Politikberater Johannes Hillje überzeugt. Er glaubt: „Die etablierten Medien als unglaubwürdige Lügenpresse zu diskreditieren, war eine Strategie der AfD. Damit wollte sie einen Bedarf nach angeblich wahrhaftigen Informationen schaffen. Diesen deckt sie jetzt mit eigenen Parteimedien oder der Partei nahe stehenden Medien.“
Wichtigstes Parteimedium der AfD sei ihre Facebook-Seite. Mit erfolgreichen Posts erreiche sie an die vier Millionen Menschen und könne fast mit den Einschaltquoten der Tageschau mithalten. Die Beiträge erinnern an Nachrichten aus dem Boulevardjournalismus, doch jede Schlagzeile wird im Sinne des AfD-Programms interpretiert und eingeordnet. „Es ist Pseudojournalismus und keine normale Öffentlichkeitsarbeit einer Partei, sondern Propaganda“, sagt Hillje. Als Beispiel nennt er Eilmeldungen bei Razzien oder Terrorwarnungen. Noch bevor Ermittlungsergebnisse der Polizei bekannt werden, formuliere die AfD bereits ihre Kritik an der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung.